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+ | Die Propheten des [[Altes Testament|Alten Testaments]] werden von Gott für ihren Dienst als Mahner und Übermittler der göttlichen Botschaft besonders angesprochen und berufen. Sie empfangen bei ihrer Berufung ihre Sendung und den Auftrag, eine göttliche Botschaft zu überbringen. Die Berufung bedeutet für den von Gott angesprochenen Propheten eine Wende seines Lebens; die Berufung macht den Propheten zum Propheten. Das Berufungsereignis kann die Form einer [[Vision]] ("Theophanie", Gottesschau) haben, so bei [[Jesaja]] {{Bibel|Jes|6}} und [[Mose]] {{Bibel|Ex|3-4}}. In anderen Berufungserzählungen spielt das Wortereignis zwischen Gott und dem Propheten eine besondere Rolle, so bei [[Jeremia]] {{Bibel|Jer|1|4-18}}. | ||
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+ | Die Darstellung der Berufungen erfolgt in den biblischen Büchern in festen, vorgegebenen Formen. Im Dialog zwischen Gott und dem Propheten ist Raum für Zweifel, Zögern, Fragen und sogar Widerspruch des angesprochenen Menschen. Diesem setzt Gott die Verheißung seines Beistands entgegen und erhärtet sie durch ein Zeichen; zuletzt erfolgt der wiederholte Sendungsauftrag und die Einverständniserklärung des Propheten. Der Prophet stellt in dem von ihm verfassten biblischen Buch das Berufungsereignis im Ich-Stil dar; es dient ihm als Legitimation seines Auftretens als Bote Gottes. Was er verkündet, ist nicht mehr sein eigenes Wort, sondern das wirkmächtige Wort Gottes, das über Heil oder Unheil der Hörer entscheidet. Somit wird der Prophet durch seine Berufung hineingezogen in das Heilshandeln Gottes.<ref>Klaus Gouders: Die prophetischen Berufungsberichte. Moses, Isaias, Jeremias und Ezechiel. Auslegung, Form- und Gattungsgeschichte zu einer Theologie der Berufung, Bonn 1971 (Dissertation, 354 S.), S. 241-244.</ref> | ||
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* [[Gerhard von Rad]], Eduard Haller (Hrsg.), Die Botschaft der Propheten, Siebenstern Taschenbuch, Verlag Mohn, 4. Auflage, Gütersloh 1981 | * [[Gerhard von Rad]], Eduard Haller (Hrsg.), Die Botschaft der Propheten, Siebenstern Taschenbuch, Verlag Mohn, 4. Auflage, Gütersloh 1981 | ||
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Version vom 18. Juli 2018, 16:57 Uhr
Ein Prophet ist ein geistlich begabter Mensch, der den Willen der Götter (heidnisch) oder den Willen Gottes bezeugen bzw. verkünden kann. In der jüdischen und christlichen Geschichte ist er ein Mahner und Verkünder des Wortes Gottes. Der Prophet lebt selbst nach der göttlichen Weisung. Daher ist er oft auch "Stein des Anstoßes" und muss nicht selten bis hin zum Martyrium für die verkündete Wahrheit eintreten. Ein Beispiel dafür ist Johannes der Täufer. Dieser ist nach christlicher Auffassung zugleich der letzte und größte der Propheten als Vorläufer Christi. Die prophetische Funktion vieler Heiliger ist eine Frucht ihrer Nachfolge Christi.
Berufung des Propheten
Die Propheten des Alten Testaments werden von Gott für ihren Dienst als Mahner und Übermittler der göttlichen Botschaft besonders angesprochen und berufen. Sie empfangen bei ihrer Berufung ihre Sendung und den Auftrag, eine göttliche Botschaft zu überbringen. Die Berufung bedeutet für den von Gott angesprochenen Propheten eine Wende seines Lebens; die Berufung macht den Propheten zum Propheten. Das Berufungsereignis kann die Form einer Vision ("Theophanie", Gottesschau) haben, so bei Jesaja ({{#ifeq: Jesaja | Prophet |{{#if: Jes|Jes|Jesaja}}|{{#if: Jes |Jes|Jesaja}}}} 6{{#if:|,}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und Mose ({{#ifeq: Exodus | Prophet |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 3-4{{#if:|,}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). In anderen Berufungserzählungen spielt das Wortereignis zwischen Gott und dem Propheten eine besondere Rolle, so bei Jeremia ({{#ifeq: Jeremia | Prophet |{{#if: Jer|Jer|Jeremia}}|{{#if: Jer |Jer|Jeremia}}}} 1{{#if:4-18|,4-18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).
Die Darstellung der Berufungen erfolgt in den biblischen Büchern in festen, vorgegebenen Formen. Im Dialog zwischen Gott und dem Propheten ist Raum für Zweifel, Zögern, Fragen und sogar Widerspruch des angesprochenen Menschen. Diesem setzt Gott die Verheißung seines Beistands entgegen und erhärtet sie durch ein Zeichen; zuletzt erfolgt der wiederholte Sendungsauftrag und die Einverständniserklärung des Propheten. Der Prophet stellt in dem von ihm verfassten biblischen Buch das Berufungsereignis im Ich-Stil dar; es dient ihm als Legitimation seines Auftretens als Bote Gottes. Was er verkündet, ist nicht mehr sein eigenes Wort, sondern das wirkmächtige Wort Gottes, das über Heil oder Unheil der Hörer entscheidet. Somit wird der Prophet durch seine Berufung hineingezogen in das Heilshandeln Gottes.<ref>Klaus Gouders: Die prophetischen Berufungsberichte. Moses, Isaias, Jeremias und Ezechiel. Auslegung, Form- und Gattungsgeschichte zu einer Theologie der Berufung, Bonn 1971 (Dissertation, 354 S.), S. 241-244.</ref>
Literatur
- Josef Scharbert, Die Propheten Israels bis 700 v. Christus, Bachem Verlag, Köln 1965
- Josef Scharbert, Die Propheten Israels um 600 v. Christus, Bachem Verlag, Köln 1967
- Gerhard von Rad, Eduard Haller (Hrsg.), Die Botschaft der Propheten, Siebenstern Taschenbuch, Verlag Mohn, 4. Auflage, Gütersloh 1981
Anmerkungen
<references />