Johannes (Apostel): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Dezember 2006, 09:11 Uhr

Der Apostel und Evangelist Johannes (* ca. 20 nach Christus; + ca. 101 n.Chr.) ist der Verfasser des Johannes-Evangeliums, der drei Johannes-Briefe und der Johannes-Apokalypse. Außerdem war er der Lieblingsjünger von Jesus Christus.

Gedenktag: 27. Dezember

Patronat: Der Theologen, Beamten, Schriftsteller, Buchhändler, Papierfabrikanten; gegen Brandwunden, Vergiftung, Fußleiden und Epilepsie; der Freundschaft

Geschichte

Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, zählte neben Petrus und seinem Bruder Jakobus zum engsten Freundeskreis Jesu. Beim letzten Abendmahl lehnte er an der Brust des Herrn, er war bei Jesu Verklärung am Berg Tabor dabei, begleitete Jesus auf den Ölberg und ging mit ihm bis zum Kreuz, wo ihm Jesus seine Mutter als Mutter für uns alle schenkte: „Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“

Nach dem Tod Jesu gründete Johannes mehrere Gemeinden in der Gegend um Ephesus, die er alle selbst leitete. Dort wurde er unter dem Christenhasser Domitian festgenommen und nach Rom abgeführt, wo er gefoltert wurde und anschließend in einem Kessel mit heißem Öl verbrennen sollte. Doch der Plan Domitians ging nicht auf. Johannes, der sich und den Bottich mit Öl bekreuzigt hatte, bevor er hineingestiegen war, verbrannte nicht in dem Öl, sondern nahm statt dessen völlig überraschend – vor allem für seine Verfolger - ein wohltuendes Bad zu sich, das ihn stärkte anstatt tötete.

Aus Angst vor dem Apostel aufgrund dieses Wunders, verbannte man ihn auf die griechische Insel Patmos, wo er Erzgrabungen verrichten musste. Auf dieser Insel offenbarte ihm Gott die Geheimnisse über die letzten Dinge, hier schrieb Johannes das letzte Buch der Bibel, die Apokalypse, nieder.

Nach dem Tod Domitians kehrte er nach Ephesus zurück, verfasste auf Bitten der Gläubigen und Bischöfe Kleinasiens das vierte Evangelium, nachdem er zuvor lange Zeit gebetet und gefastet hatte. Der Prolog soll sogar während oder nach einer Ekstase entstanden sein. Johannes beabsichtigte durch sein Evangelium die vorherrschenden Irrelehren, allem voran die Gnosis, zu bekämpfen und die Trinität Gottes hervorzuheben. Auch die drei Briefe des Apostels wurden von dem bereits sehr alten Johannes, der als letztes von allen Jüngern wahrscheinlich im Jahr 101 starb, in Ephesus verfasst.

Literatur

Klaus Berger: Im Anfang war Johannes. Datierung und Theologie des vierten Evangeliums, Stuttgart, 1997, ISBN 3-7918-1434-6