Mystik: Unterschied zwischen den Versionen
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* „Das Christentum insgesamt ist eigentlich immer schon eine Mystik.“ ([[Eugen Biser]])<ref>[http://www.eugen-biser-stiftung.de/fileadmin/user_upload/Veranstaltungen/Helfta/4_Helfta_Thurner_17072010.pdf „Die mystische Dimension bei Eugen Biser und die Mystikerinnen von Helfta“] Vortrag von Professor Dr. Martin Thurner am 17. Juli 2010</ref> | * „Das Christentum insgesamt ist eigentlich immer schon eine Mystik.“ ([[Eugen Biser]])<ref>[http://www.eugen-biser-stiftung.de/fileadmin/user_upload/Veranstaltungen/Helfta/4_Helfta_Thurner_17072010.pdf „Die mystische Dimension bei Eugen Biser und die Mystikerinnen von Helfta“] Vortrag von Professor Dr. Martin Thurner am 17. Juli 2010</ref> | ||
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Version vom 4. Mai 2018, 18:11 Uhr
Christliche Mystik oder höhere Beschauung, ist ein gnadenhaftes Erfahren Gottes und seines Wirkens in der Seele, das durch eigenes Bemühen nicht hervorgerufen werden kann. Dadurch unterscheidet sich die Mystik von den verschiedenen Arten des gewöhnlichen betrachtenden Gebetes. Man unterscheidet heute gewöhnlich im Gebetsleben drei vormystische Stufen (Betrachtung, affektives Gebet und Gebet der Einfachheit) und eigentlich mystische Stufen.
Tanquerey (siehe Literatur) beschreibt die Mystik so:
Die Mystik ist jener Teil der geistlichen Wissenschaft, dessen eigentlicher Gegenstand Theorie und Praxis (Lehre und Übung) des beschaulichen Lebens ist, von der ersten Nacht der Sinne und dem Ruhen in Gott angefangen, bis zur geistlichen Vermählung.
Die Mystik kann nicht von der Aszetik getrennt werden.
Es gibt auch eine Pseudo-Mystik, die entweder auf Halluzinationen oder auf diaboIischen Einflüssen beruht und nicht immer gleich mit Sicherheit von der echten und wahren Mystik unterschieden werden kann.
Siehe auch: Kabbala
Inhaltsverzeichnis
Mystiker (Auswahl)
- Origenes (185-254)
- Augustinus von Hippo (354-430)
- (Pseudo-)Dionysius Areopagita (um 500?)
- Bernhard von Clairvaux (* um 1090, † 1153)
- Hildegard von Bingen (1098-1179)
- Franz von Assisi (1181/1182-1226)
- Johannes Bonaventura (vor 1221-1274)
- Thomas von Aquin (* um 1225, † 1274)
- Gertrud von Helfta (1256-1301/1302)
- Mechtild von Helfta (1207/1210-1282/1294)
- Mechtild von Hackeborn (1241/1242-1299)
- Meister Eckart (1260 - 1328)
- Heinrich Seuse (1277–1356)
- Johannes Tauler (*um 1300, †1361)
- Birgitta von Schweden (* um 1303, † 1373)
- Katharina von Siena (1347–1380)
- Niklaus von Flüe (Bruder Klaus) (1417–1487)
- Katharina von Genua (1447–1510)
- Ignatius von Loyola (1491-1556)
- Theresa von Avila (1515–1582)
- Johannes vom Kreuz (1542–1591)
- Franz von Sales (1567-1622)
- Anna Katharina Emmerick (1774–1824)
- Therese von Lisieux (1873–1897)
- Edith Stein (1891-1942)
Zitate
- „Der Fromme von morgen wird ein ‚Mystiker‘ sein, einer, der etwas ‚erfahren‘ hat, oder er wird nicht mehr sein, weil die Frömmigkeit von morgen nicht mehr durch die im voraus zu einer personalen Erfahrung und Entscheidung einstimmige, selbstverständliche öffentliche Überzeugung und religiöse Sitte aller mitgetragen wird, die bisher übliche religiöse Erziehung also nur noch eine sehr sekundäre Dressur für das religiöse Institutionelle sein kann. Die Mystagogie muss von der angenommenen Erfahrung der Verwiesenheit des Menschen auf Gott hin das richtige ‚Gottesbild‘ vermitteln, die Erfahrung, dass des Menschen Grund der Abgrund ist: dass Gott wesentlich der Unbegreifliche ist; daß seine Unbegreiflichkeit wächst und nicht abnimmt, je richtiger Gott verstanden wird, je näher uns seine ihn selbst mitteilende Liebe kommt.“ (Karl Rahner: „Frömmigkeit früher und heute“, in: Schriften zur Theologie, VII [Einsiedeln, 1971, 2. Aufl.], 22–23)<ref>aus: Hilfsgerüst zum Thema: Gotteserfahrung in Mystik und Theologie. Zur Klärung eines Verhältnisses</ref>
- „Das Christentum insgesamt ist eigentlich immer schon eine Mystik.“ (Eugen Biser)<ref>„Die mystische Dimension bei Eugen Biser und die Mystikerinnen von Helfta“ Vortrag von Professor Dr. Martin Thurner am 17. Juli 2010</ref>
Literatur
- Hartmut Sommer: Die bedeutendsten Mystiker. Große Mystiker des Christentums aus zwei Jahrtausenden. Marix Wissen (256 Seiten; erhältlich beim Media Maria Verlag).
- Hildegard von Bingen, Heinrich Schipperges (Hrsg.): Gott sehen. Texte christlicher Mystiker. Piper Verlag München 1987 (216 Seiten; 2. Auflage; ISBN 349210522X).
- Paul Josef Kardinal Cordes: Spurensicherung. Mystiker bezeugen Gott. Butzon & Bercker Verlag (160 Seiten).
- Tanquery-Sternaux, Grundriss der Aszetischen und mystischen Theologie, Sociéte des Saint Jean Lévangeliste Desclée & Cie, Paris, Tornai (Belgien), Rom 1935 (Imprimatur Tornaci, die 28. Januarii 1931 J. Blampain, Vic. Gen.).
- Religiöse Schriftenreihe 2. Band: Der stumme Jubel, Ein mystischer Chor, Verlag der Buchgemeinde Bonn am Rhein 1926 (in deutsche Sprache mit gebrochenen Buchstaben; Kirchliche Druckerlaubnis Erzbischöfliches Generalvikariat Köln 29. April 1926).
- Antony Kolencherry: Von Herz zu Herz. Mystische Dialoge Franz Sales Verlag (116 Seiten; ISBN 978-3-7721-028
- Giuseppe Tomaselli: Glaubensgeheimnisse - Aus den Quellen der Mystik Mediatrix Verlag 1995 (1. Auflage; 80 S., ISBN 3 854061447).
- Bonifatius Günther: * Wahre und falsche Mystik. Miriam Verlag 1976 (ISBN 3874491005; 76 S. 2, ISBN-13: 9783874491006).6-8).
- Josef Sudbrack: Wie ein Kranz aus blühenden Blüten : Zeugen vom Reichtum christlicher Mystik. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1999 (142 Seiten; ISBN 3857645008; ISBN-13: 9783857645006).
- Henri van Straelen: Selbstfindung oder Hingabe (Zen und das Licht der christlichen Mystik). Josef Kral Verlag Abensberg o. J. - um 1980; 96 S. Geringe Gebrauchsspuren, guter Zustand.
Respondeo. Beiträge aus der Zeitschrift 'Theologisches'. Hg. von Johannes Bökmann).
Weblinks
- Erwerbbare antiquarische Bücher über Mystik
- Vom mystischen Leben: "Bruder Lorenz, der Laienmönch, der klare Vision erreichte" (Auszug)
Anmerkungen
<references />