Felix und Regula: Unterschied zwischen den Versionen
Reto (Diskussion | Beiträge) |
(w) |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
== Biografie == | == Biografie == | ||
− | + | Die "Passio" von Florencius (spätes 8. Jh.) ist das früheste Zeugnis über die beiden Zürcher Stadtheiligen. Florencius, der vermutlich ein alemannischer Priester in Zürich war, berichtet, dass die christlichen Geschwister Felix und Regula von der [[Thebäische Legion|Thebäischen Legion]] flohen, die in [[Saint-Maurice]] umgebracht werden sollte flohen. Sie gelangten über Glarus nach Zürich, wo sie als Glaubensboten wirkten. Unter dem römischen Statthalter Maximilian wurden sie ums Jahr 303 gefoltert und auf einer Insel in der Limmat, wo die heutige Wasserkirche steht, enthauptet wurden. Anschliessend trugen die beiden Märtyrer ihre Häupter 40 Schritte weit an ihre selbstgewählte Grabstätte, zur Stelle des heutigen Grossmünsters. | |
− | |||
In den folgenden Jahrhunderten kamen Pilger aus aller Welt zu den Gräbern der Heiligen. Bei der Richtstätte soll eine heilende Quelle entsprungen sein, zu der lange Zeit viele Leute gepilgert seien. Im späteren Mittelalter wurde die Legende weiter ausgeschmückt. Seit dem 13. Jh. wird auch Exuperantius als dritter Stadtheiliger erwähnt. | In den folgenden Jahrhunderten kamen Pilger aus aller Welt zu den Gräbern der Heiligen. Bei der Richtstätte soll eine heilende Quelle entsprungen sein, zu der lange Zeit viele Leute gepilgert seien. Im späteren Mittelalter wurde die Legende weiter ausgeschmückt. Seit dem 13. Jh. wird auch Exuperantius als dritter Stadtheiliger erwähnt. |
Aktuelle Version vom 11. September 2017, 10:00 Uhr
Die Heiligen Felix und Regula sind die Stadtpatrone von Zürich. Ihr Gedenktag ist der 11. September.
Biografie
Die "Passio" von Florencius (spätes 8. Jh.) ist das früheste Zeugnis über die beiden Zürcher Stadtheiligen. Florencius, der vermutlich ein alemannischer Priester in Zürich war, berichtet, dass die christlichen Geschwister Felix und Regula von der Thebäischen Legion flohen, die in Saint-Maurice umgebracht werden sollte flohen. Sie gelangten über Glarus nach Zürich, wo sie als Glaubensboten wirkten. Unter dem römischen Statthalter Maximilian wurden sie ums Jahr 303 gefoltert und auf einer Insel in der Limmat, wo die heutige Wasserkirche steht, enthauptet wurden. Anschliessend trugen die beiden Märtyrer ihre Häupter 40 Schritte weit an ihre selbstgewählte Grabstätte, zur Stelle des heutigen Grossmünsters.
In den folgenden Jahrhunderten kamen Pilger aus aller Welt zu den Gräbern der Heiligen. Bei der Richtstätte soll eine heilende Quelle entsprungen sein, zu der lange Zeit viele Leute gepilgert seien. Im späteren Mittelalter wurde die Legende weiter ausgeschmückt. Seit dem 13. Jh. wird auch Exuperantius als dritter Stadtheiliger erwähnt.
Die moderne Forschung nimmt an, die von Florencius festgehaltenen Legende gehe auf einen Grabfund zurück. Über dem Grab entstand im 9. Jh. das Zürcher Grossmünster. Auch das Fraumünster (874) und die Wasserkirche (1000) wurden den beiden Heiligen geweiht. Um 1220 wurde die Münsterbrücke über die Limmat gebaut, um die drei Kirchen Wasserkirche, Grossmünster und Fraumünster miteinander zu verbinden, und um den Pilgern den Zugang zu erleichtern. Die beiden Heiligen wurden auch auf den Zürcher Münzen und in den Siegeln der Stadt und des Stifts abgebildet.
Während der Reformation sollen die Reliquien nach Andermatt in Sicherheit gebracht worden sein. Dort werden sie noch heute aufbewahrt. 1950 wurde in Zürich die katholische Kirche St. Felix und Regula errichtet, die mit Reliquien von Andermatt ausgestattet wurde.
Um den 11. September herum, dem Gedenktag der Heiligen, wird heute noch das Zürcher Knabenschiessen durchgeführt.