Gertrud von Helfta: Unterschied zwischen den Versionen
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Als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands trägt sie den Ehrennamen "die Große". Ihre beiden Hauptwerke sind der "Legatus divinae pietatis", "Gesandter der göttlichen Liebe" mit der Schilderung der Offenbarungen an Gertrud und die "Exercitia spiritualia", "Geistliche Übungen"; in kunstvoller und hochpoetischer Form enthalten dies Übungen die Zusammenfassung all ihres religiösen Wissens, Lebens und Erlebens, zugleich auch eine "Summa" des theologischen Wissens und der religiösen Spekulationen ihrer Zeit. | Als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands trägt sie den Ehrennamen "die Große". Ihre beiden Hauptwerke sind der "Legatus divinae pietatis", "Gesandter der göttlichen Liebe" mit der Schilderung der Offenbarungen an Gertrud und die "Exercitia spiritualia", "Geistliche Übungen"; in kunstvoller und hochpoetischer Form enthalten dies Übungen die Zusammenfassung all ihres religiösen Wissens, Lebens und Erlebens, zugleich auch eine "Summa" des theologischen Wissens und der religiösen Spekulationen ihrer Zeit. | ||
− | Im Zuge der Gegenreformation im 16. wurden Gertruds Werke vor allem in romanischen Ländern weit verbreitet und gelangten bis nach Südamerika. Für die katholische Frömmigkeit im 16. bis 19. Jahrhundert wurden Gertruds Offenbarungen wichtig durch Auszüge, die | + | Im Zuge der Gegenreformation im 16. wurden Gertruds Werke vor allem in romanischen Ländern weit verbreitet und gelangten bis nach Südamerika. Für die katholische Frömmigkeit im 16. bis 19. Jahrhundert wurden Gertruds Offenbarungen wichtig durch Auszüge, die ins erbauliche Schrifttum aufgenommen wurden. |
Gertrud wurde erst [[1678]] heilig gesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 16. November. | Gertrud wurde erst [[1678]] heilig gesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 16. November. |
Version vom 17. November 2016, 17:10 Uhr
Gertrud von Helfta oder Gertrud die Große (* 6. Januar 1256 in Thüringen † 17. November 1302 in Helfta bei Eisleben in Sachsen-Anhalt) war eine Nonne und Mystikerin.
Biografie
Mit fünf Jahren kam Gertrud ins Zisterzienserinnenkloster Helfta, wo sie von der Äbtissin Gertrud von Hackeborn erzogen und selbst Nonne wurde. Gertrud übersetzte Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Sie war hochgebildet und künstlerisch talentiert. Mit 26 Jahren hatte sie eine Vision: Sie wurde von Jesus in die Nachfolge gerufen; er hob sie über eine Dornenhecke zu sich und führte sie davon. Vor ihrer Bekehrung wollte sie den Männern in nichts nachstehen; von ihren damaligen Anstrengungen hatte Jesus in der Berufungsvision gesagt: "Bisher hast Du mit meinen Feinden vom Staub der Erde gegessen und aus ihren Dornen ein paar Honigtropfen gesaugt. Komme zu mir - ich will dich trunken machen mit dem Strom meiner göttlichen Wonnen." In den nächsten Jahren wurde diese mystische Christusbeziehung stetig vertieft und entfaltet.
Als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands trägt sie den Ehrennamen "die Große". Ihre beiden Hauptwerke sind der "Legatus divinae pietatis", "Gesandter der göttlichen Liebe" mit der Schilderung der Offenbarungen an Gertrud und die "Exercitia spiritualia", "Geistliche Übungen"; in kunstvoller und hochpoetischer Form enthalten dies Übungen die Zusammenfassung all ihres religiösen Wissens, Lebens und Erlebens, zugleich auch eine "Summa" des theologischen Wissens und der religiösen Spekulationen ihrer Zeit.
Im Zuge der Gegenreformation im 16. wurden Gertruds Werke vor allem in romanischen Ländern weit verbreitet und gelangten bis nach Südamerika. Für die katholische Frömmigkeit im 16. bis 19. Jahrhundert wurden Gertruds Offenbarungen wichtig durch Auszüge, die ins erbauliche Schrifttum aufgenommen wurden.
Gertrud wurde erst 1678 heilig gesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 16. November.
Literatur
lat.:
- Gertrud von Helfta: "Legatus divinae pietatis" (Gesandter der göttlichen Liebe).
- Gertrud von Helfta: "Exercitia spiritualia" ("Geistliche Übungen").
dt.:
- Gertrud die Grosse: Gesandter der göttlichen Liebe, Christiana Verlag Stein am Rhein/Schweiz 2001 (2. Auflage).
- Gertrud von Helfta: Geistliche Übungen, aus dem Lateinischen übersetzt von Sr. Johanna Schwalbe OSB und Manfred Zieger. EOS Verlag St. Ottilien 2008 (192 Seiten; ISBN 978-3-8306-7323-1).
- Gertrud die Grosse: Die Geistlichen Übungen der heiligen Gertrud der Großen, übersetzt von Maurus Wolter, Butzon & Bercker Verlag 1925 (336 Seiten).
- Gertrud von Helfta: Übersetzung der "Exercitia spiritualia" von Siegfried Ringler.