Hedwig von Andechs: Unterschied zwischen den Versionen
(etwas überarbeitet) |
K (W) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | '''Hedwig von Andechs''', auch '''Hedwig von Schlesien''' (* [[1174]] | + | '''Hedwig von Andechs''', auch '''Hedwig von Schlesien''' (* [[1174]] auf Schloss Andechs am Ammersee in Bayern; † [[15. Oktober]] [[1243]] in Trebnitz) ist die vielleicht weltweit bekannteste Heilige aus Schlesien und Polen. |
− | |||
− | |||
+ | == Biografie == | ||
[[Hedwig]] (poln.: Jadwiga) wurde als Tochter des Grafen Berthold V. von Andechs-Meran, und dessen zweiter Frau Agnes von ihrer Tante, der Äbtissin des Klosters Kitzingen, erzogen. Ihre Schwester Agnes wurde die Frau des französischen Königs Philipp II. August, die Schwester Gertrud die des ungarischen Königs und damit die Mutter von [[Elisabeth von Thüringen]]. Auch Hedwig musste bereits im Alter von zwölf Jahren heiraten: den Herzog Heinrich I. von Schlesien; sie gebar sieben Kinder. | [[Hedwig]] (poln.: Jadwiga) wurde als Tochter des Grafen Berthold V. von Andechs-Meran, und dessen zweiter Frau Agnes von ihrer Tante, der Äbtissin des Klosters Kitzingen, erzogen. Ihre Schwester Agnes wurde die Frau des französischen Königs Philipp II. August, die Schwester Gertrud die des ungarischen Königs und damit die Mutter von [[Elisabeth von Thüringen]]. Auch Hedwig musste bereits im Alter von zwölf Jahren heiraten: den Herzog Heinrich I. von Schlesien; sie gebar sieben Kinder. | ||
Zeile 9: | Zeile 8: | ||
Hedwigs Grab ist in Trebnitz. Die Erhebung ihrer Gebeine und ihre Überführung in die von ihrem Enkel Wladyslaw, dem [[Erzbischof]] von Salzburg, errichtete Kapelle erfolgte [[1267]]. Im [[14. Jahrhundert]] verbreitete sich die Verehrung der im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Herzogin und Ordensfrau rasch, befördert durch die Zisterzienserinnen und die polnische Piastendynastie. Hedwig wurde schon 1267 von [[Papst]] [[Clemens IV.]] heilig gesprochen. | Hedwigs Grab ist in Trebnitz. Die Erhebung ihrer Gebeine und ihre Überführung in die von ihrem Enkel Wladyslaw, dem [[Erzbischof]] von Salzburg, errichtete Kapelle erfolgte [[1267]]. Im [[14. Jahrhundert]] verbreitete sich die Verehrung der im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Herzogin und Ordensfrau rasch, befördert durch die Zisterzienserinnen und die polnische Piastendynastie. Hedwig wurde schon 1267 von [[Papst]] [[Clemens IV.]] heilig gesprochen. | ||
− | == | + | == Literatur == |
− | *Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001 | + | * Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001. |
− | *Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984 | + | * Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984. |
− | *Ökumenisches Heiligenlexikon | + | * Ökumenisches Heiligenlexikon |
− | |||
[[Kategorie: Heilige]] | [[Kategorie: Heilige]] |
Aktuelle Version vom 15. Oktober 2016, 17:14 Uhr
Hedwig von Andechs, auch Hedwig von Schlesien (* 1174 auf Schloss Andechs am Ammersee in Bayern; † 15. Oktober 1243 in Trebnitz) ist die vielleicht weltweit bekannteste Heilige aus Schlesien und Polen.
Biografie
Hedwig (poln.: Jadwiga) wurde als Tochter des Grafen Berthold V. von Andechs-Meran, und dessen zweiter Frau Agnes von ihrer Tante, der Äbtissin des Klosters Kitzingen, erzogen. Ihre Schwester Agnes wurde die Frau des französischen Königs Philipp II. August, die Schwester Gertrud die des ungarischen Königs und damit die Mutter von Elisabeth von Thüringen. Auch Hedwig musste bereits im Alter von zwölf Jahren heiraten: den Herzog Heinrich I. von Schlesien; sie gebar sieben Kinder.
Nach 22-jähriger Ehe gelobten Heinrich und Hedwig Enthaltsamkeit. Im Jahr 1201/02 gründete Hedwig das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz - das heutige Trzebnica, das sie für ca. tausend Nonnen, Zöglinge und Dienstpersonal ausbaute. Ihr Leben war von persönlichem Leid überschattet: Ihr Heimatschloss wurde völlig zerstört, ihre Schwester Gertrud fiel einem Mordanschlag zum Opfer, sechs ihrer Kinder starben, dazu 1238 auch ihr Mann.
Hedwigs Grab ist in Trebnitz. Die Erhebung ihrer Gebeine und ihre Überführung in die von ihrem Enkel Wladyslaw, dem Erzbischof von Salzburg, errichtete Kapelle erfolgte 1267. Im 14. Jahrhundert verbreitete sich die Verehrung der im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Herzogin und Ordensfrau rasch, befördert durch die Zisterzienserinnen und die polnische Piastendynastie. Hedwig wurde schon 1267 von Papst Clemens IV. heilig gesprochen.
Literatur
- Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001.
- Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984.
- Ökumenisches Heiligenlexikon