Heilige Messe: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Byzantinischer Ritus === | === Byzantinischer Ritus === |
Version vom 12. Oktober 2006, 13:50 Uhr
Heilige Messe ist die Bezeichnung des Gottesdienstes, der im Zentrum des liturgischen Lebens der Kirche steht. Sie ist das Gedächtnis an das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi.
Innerhalb der Römisch-katholischen Kirche gibt es verschiedene Riten, innerhalb der die Hl. Messe gefeiert werden kann. In der Lateinischen Kirche wird fast nur der Römische Ritus verwendet, in den Ostkirchen gibt es hingegen mehrere, wie etwa den Byzantinischen Ritus (Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomus) oder den Syrisch-malabarischen.
Der Begriff Messe leitet sich von dem lateinischen Entlassungsruf im Römischen Ritus Ite, missa est! ab.
Inhaltsverzeichnis
Art der Feier
Römischer Ritus
Der Römische Ritus wurde nach dem 2. Vatikanischen Konzil reformiert, unter anderem wurde die Benutzung der Volkssprache erlaubt. Unter Berücksichtigung der neuen positivrechtlichen Regelungen, welche auch die ältere Form des lateinischen Ritus zulassen, kann der erneuerte lateinische Ritus als "ordentlicher lateinischer Ritus" bezeichnet werden.
1. Eröffnung
- Einzug des Priesters und aller, die einen liturgischen Dienst versehen
- Verehrung des Altars
- liturgische Eröffnung
- Allgemeines Schuldbekenntnis (lat.: Confiteor)
- Kyrie
- Gloria (an Sonn- und Festtagen, ausser in der Advents- und Fastenzeit)
- Tagesgebet
2. Wortgottesdienst
- 1. Lesung
- Antwortpsalm
- 2. Lesung (an Sonn- und Festtagen)
- Sequenz (nur an besonderen Hochfesten)
- Halleluja
- Evangelium
- Homilie (an Sonn- und Festtagen geboten)
- Credo (an Sonntagen und Hochfesten)
- Fürbitten
3. Eucharistiefeier
- Gabenbereitung
- Gabengebet
- Eucharistisches Hochgebet
- Kommunionteil
4. Entlassung
- Vermeldungen
- Segen
- Entlassungsruf
- Altarkuss und Auszug des Priesters und aller, die einen liturgischen Dienst versehen
Römischer Ritus (von 1962)
Nach dem Beschluss des Konzils von Trient wurde von Papst Pius V. 1570 ein einheitlichter Römischer Ritus festgelegt, der mit geringfügigen Änderungen (zuletzt 1962) bis zur Liturgiereform durch das 2. Vatikanische Konzil Gültigkeit hatte. Der französiche Bischof Marcel Lefebvre lehnte die Reformen ab, hielt am Tridentinischen Ritus fest und gründete die Priesterbruderschaft St. Pius. 1988 weihte Lefebvre unerlaubterweise vier Priester zu Bischöfen. Dieser schismatische Akt führte zur automatischen Exkommunikation der Beteiligten. Zur Überwindung dieses Schismas gründete Papst Johannes Paul II. 1988 die Kommission "Ecclesia Dei", deren Aufgabe es ist, schismatische Traditionalisten zur Einheit mit Rom zurückzuführen. Im Gefolge des lefebvritischen Schismas entstanden in der katholischen Kirche mehrere Bruderschaften und Institute, denen es erlaubt ist, die Hl. Messe im überlieferten Ritus (nach den liturgischen Büchern von 1962) zu feiern. Dazu gehören die Priesterbruderschaft St. Petrus, das Institut Christus König und Hoherpriester und andere. Unter Berücksichtigung der neuen positivrechtlichen Regelungen des Heiligen Stuhles, welche auch diese ältere Form des lateinischen Ritus zulassen, kann der hier beschriebene "tridentinische" Meßritus als "außerordentlicher lateinischer Ritus" bezeichnet werden.
Byzantinischer Ritus
Die vollständige Bezeichnung ist "Göttliche Liturgie unseres Vaters unter den Heiligen Johannes Chrysostomus".