Nikolaus Decius: Unterschied zwischen den Versionen

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Nikolaus Decius besuchte die Hofer Lateinschule der Franziskaner. [[1501]] immatrikulierte er sich an der Leipziger Universität und erwarb dort das Baccalaureus artium. [[1506]] wurde er [[Benediktiner]]mönch und wirkte seit [[1515]] in Braunschweig als Stiftsprediger und Schulmeister und von [[1519]] bis [[1522]] als [[Propst]] im [[Augustiner]]kloster in Salzgitter und Stadtschulmeister in Hannover. Während dieser Zeit verfasste er ein Buch zur Erbauung in niederdeutscher Sprache und liturgische Kirchenlieder, von denen 3 bekannt und noch heute zwei Gesänge ''Allein Gott in der Höh sei Ehr'' und ''O Lamm Gottes unschuldig'' in katholischen und evangelischen Kirchengesangbüchern enthalten sind. Decius, der auch als exzellenter Harfenist bekannt war, verfasste mehrere vierstimmige Choralsätze zu Kirchenliedmelodien.  
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[[Nikolaus]] Decius besuchte die Hofer Lateinschule der Franziskaner. [[1501]] immatrikulierte er sich an der Leipziger Universität und erwarb dort das Baccalaureus artium. [[1506]] wurde er [[Benediktiner]]mönch und wirkte seit [[1515]] in Braunschweig als Stiftsprediger und Schulmeister und von [[1519]] bis [[1522]] als [[Propst]] im [[Augustiner]]kloster in Salzgitter und Stadtschulmeister in Hannover. Während dieser Zeit verfasste er ein Buch zur Erbauung in niederdeutscher Sprache und liturgische Kirchenlieder, von denen 3 bekannt und noch heute zwei Gesänge ''Allein Gott in der Höh sei Ehr'' und ''O Lamm Gottes unschuldig'' in katholischen und evangelischen Kirchengesangbüchern enthalten sind. Decius, der auch als exzellenter Harfenist bekannt war, verfasste mehrere vierstimmige Choralsätze zu Kirchenliedmelodien.  
  
 
Im Wintersemester [[1523]]/[[1524]] immatrikulierte er sich in Wittenberg, um bei [[Martin Luther]] Theologie zu studieren. Auf Luthers Anraten hin folgte er einem Ruf Herzogs Bogislaw X. nach Stettin. Weitere Stationen seiner Tätigkeit sind Liebstadt als protestantischer [[Diakon]] und Bartenstein als Lehrer der Lateinschule. Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach berief ihn [[1540]] nach Königsberg als Hofprediger und Kantor. In Mühlhausen war er von [[1543]] bis [[1546]] als Pfarrer tätig.<ref>''Die Kirchenlieder des Hofers Nicolaus Decius'', In: Ludger Stühlmeyer, ''Curia sonans'' S. 135ff.</ref>
 
Im Wintersemester [[1523]]/[[1524]] immatrikulierte er sich in Wittenberg, um bei [[Martin Luther]] Theologie zu studieren. Auf Luthers Anraten hin folgte er einem Ruf Herzogs Bogislaw X. nach Stettin. Weitere Stationen seiner Tätigkeit sind Liebstadt als protestantischer [[Diakon]] und Bartenstein als Lehrer der Lateinschule. Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach berief ihn [[1540]] nach Königsberg als Hofprediger und Kantor. In Mühlhausen war er von [[1543]] bis [[1546]] als Pfarrer tätig.<ref>''Die Kirchenlieder des Hofers Nicolaus Decius'', In: Ludger Stühlmeyer, ''Curia sonans'' S. 135ff.</ref>

Aktuelle Version vom 16. März 2015, 07:39 Uhr

Gebäudeteil des ehemaligen Hofer Franziskanerklosters (heute Musiksaal des Gymnasium)

Nikolaus Decius, (* 1485 in Hof (Saale); † nach 1546) war ein deutscher Mönch, Seelsorger, Kantor und Kirchenliederdichter.

Biografie

Nikolaus Decius besuchte die Hofer Lateinschule der Franziskaner. 1501 immatrikulierte er sich an der Leipziger Universität und erwarb dort das Baccalaureus artium. 1506 wurde er Benediktinermönch und wirkte seit 1515 in Braunschweig als Stiftsprediger und Schulmeister und von 1519 bis 1522 als Propst im Augustinerkloster in Salzgitter und Stadtschulmeister in Hannover. Während dieser Zeit verfasste er ein Buch zur Erbauung in niederdeutscher Sprache und liturgische Kirchenlieder, von denen 3 bekannt und noch heute zwei Gesänge Allein Gott in der Höh sei Ehr und O Lamm Gottes unschuldig in katholischen und evangelischen Kirchengesangbüchern enthalten sind. Decius, der auch als exzellenter Harfenist bekannt war, verfasste mehrere vierstimmige Choralsätze zu Kirchenliedmelodien.

Im Wintersemester 1523/1524 immatrikulierte er sich in Wittenberg, um bei Martin Luther Theologie zu studieren. Auf Luthers Anraten hin folgte er einem Ruf Herzogs Bogislaw X. nach Stettin. Weitere Stationen seiner Tätigkeit sind Liebstadt als protestantischer Diakon und Bartenstein als Lehrer der Lateinschule. Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach berief ihn 1540 nach Königsberg als Hofprediger und Kantor. In Mühlhausen war er von 1543 bis 1546 als Pfarrer tätig.<ref>Die Kirchenlieder des Hofers Nicolaus Decius, In: Ludger Stühlmeyer, Curia sonans S. 135ff.</ref>

Werk

  • Ein Geistliches Buch zur Erbauung.
  • Vierstimmige Choralsätze zu Kirchenliedern (verschollen).
  • Choral: Allein Gott in der Höh sei Ehr, 1526, heute Evangelisches Gesangbuch Nr. 179 und Gotteslob Nr. 457.
  • Choral: Heilig ist Gott, der Vater.
  • Choral: O Lamm Gottes unschuldig, 1531, EG 190 und GL 470.

Literatur

  • Werner Merten, Nikolaus Decius. In, Wolfgang Herbst, Wer ist wer im Gesangbuch? Vandenhoeck & Ruprecht 2001, ISBN 3525503237, S. 73-74.
  • Ludger Stühlmeyer, Die Kirchenlieder des Hofers Nicolaus Decius. In:Curia sonans. Die Musikgeschichte der Stadt Hof. Eine Studie zur Kultur Oberfrankens. Von der Gründung des Bistums Bamberg bis zur Gegenwart. Phil.Diss., Bayerische Verlagsanstalt, Heinrichs-Verlag Bamberg 2010. ISBN 978-3-89889-155-4, S. 135-137.
  • Ludger Stühlmeyer, Nikolaus Decius – ein Kirchenlieddichter aus Hochfranken. In: Jahrbuch der Erzdiözese Bamberg 2014. Heinrichs-Verlag Bamberg, 89. Jahrgang 2013, S. 72–76.

Siehe auch

Anmerkungen

<references />