Sakrarium: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ein '''Sakrarium''' ([[Latein|lat.]]: '''Sacrarium''', auch Piscina) ist ein Behälter oder eigener Abfluss, in den geweihte Gegenstände gegeben werden und nach draußen ins Erdreich (früher [[Friedhof]] um die Kirche) führt. Das ist Asche von unbrauchbar gewordenen geweihten Gegenständen, von Ölen, oder gebrauchtem Taufwasser | + | Ein '''Sakrarium''' ([[Latein|lat.]]: '''Sacrarium''', auch Piscina) ist ein Behälter oder eigener Abfluss, in den geweihte Gegenstände gegeben werden und nach draußen ins Erdreich (früher [[Friedhof]] um die Kirche) führt. Das ist Asche von unbrauchbar gewordenen geweihten Gegenständen, von Ölen, oder gebrauchtem Taufwasser.<ref> [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 2. Auflage, Artikel: Sacrarium von CH Just, Band 9, Sp. 206;<br> [[LThK]] 3. Auflage, Artikel Sakrarium von Andreas Heinz, Band 8, Sp. 1463.</ref> Ebenso wird hineingegeben, das bei den liturgischen Waschungen oder beim Vorwaschen mit der Hand (erste Reinigung), der bei der [[Heiligen Messe]] gebrauchten Kelchwäsche ([[Korporale]], [[Palla]], [[Kelchtuch]]) verwandte Wasser (vgl. [[Redemptionis sacramentum]], [[Redemptionis sacramentum (Wortlaut)#3. Die sakralen Gefäße|Nr. 120]]; [[GRM]] 334). |
Ein Sakrarium kann ein eigener Abfluss sein, der sich in der [[Sakristei]] ([[GRM]] 334), als Becken oder Bodenvertiefung mit Ausgußöffnung befindet, welche durch einen Stein verschließbar ist ([[LThK]] 3. Auflage). Er konnte auch neben oder hinter dem [[Altar]] (bis [[Mittelalter]] als Wandnische in Altarnähe) oder dem Taufstein sich befinden ([[LThK]] 2. Auflage). | Ein Sakrarium kann ein eigener Abfluss sein, der sich in der [[Sakristei]] ([[GRM]] 334), als Becken oder Bodenvertiefung mit Ausgußöffnung befindet, welche durch einen Stein verschließbar ist ([[LThK]] 3. Auflage). Er konnte auch neben oder hinter dem [[Altar]] (bis [[Mittelalter]] als Wandnische in Altarnähe) oder dem Taufstein sich befinden ([[LThK]] 2. Auflage). | ||
− | Wenn konsekrierter Wein verschüttet wurde, wäscht man die betreffende Stelle mit Wasser, das nachher in das Sacrarium geschüttet wird ([[AEM]] 239; [[GRM]] 280). | + | Wenn konsekrierter Wein verschüttet wurde, wäscht man die betreffende Stelle mit Wasser ([[Ablution]]swasser), das nachher in das Sacrarium geschüttet wird ([[AEM]] 239; [[GRM]] 280). |
− | Im außerordentlichem Römischen Ritus ist es Aufgabe des [[Subdiakon]]s, die geweihten Linnen, die mit den eucharistischen Gestalten in unmittelbare Berührung gekommen sind, mit der Hand in klarem Wasser vorzuwaschen (erste Reinigung), und in das Sakrarium zu geben (vgl.: [[Subdiakonatsweihe]]). | + | Im außerordentlichem Römischen Ritus ist es Aufgabe des [[Subdiakon]]s, die geweihten Linnen, die mit den eucharistischen Gestalten in unmittelbare Berührung gekommen sind, mit der Hand in klarem Wasser vorzuwaschen (erste Reinigung), und in das Sakrarium zu geben (vgl.: [[Subdiakonatsweihe]]). |
Die [[Sakristei]] wurde früher Sacrarium genannt ([[Sacrosancta oecumenica (3) (Wortlaut)#6. Kapitel|vgl.]]). Außerdem [[Presbyterium]] und [[Pastophorion]]. | Die [[Sakristei]] wurde früher Sacrarium genannt ([[Sacrosancta oecumenica (3) (Wortlaut)#6. Kapitel|vgl.]]). Außerdem [[Presbyterium]] und [[Pastophorion]]. | ||
− | == | + | == Anmerkungen und Quellen== |
− | * Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960, S. 226 (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis) | + | <references /> |
− | + | * Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960, S. 226 (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis). | |
[[Kategorie:Kirche (Architektur)]] | [[Kategorie:Kirche (Architektur)]] |
Aktuelle Version vom 11. Oktober 2014, 20:37 Uhr
Ein Sakrarium (lat.: Sacrarium, auch Piscina) ist ein Behälter oder eigener Abfluss, in den geweihte Gegenstände gegeben werden und nach draußen ins Erdreich (früher Friedhof um die Kirche) führt. Das ist Asche von unbrauchbar gewordenen geweihten Gegenständen, von Ölen, oder gebrauchtem Taufwasser.<ref> Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Artikel: Sacrarium von CH Just, Band 9, Sp. 206;
LThK 3. Auflage, Artikel Sakrarium von Andreas Heinz, Band 8, Sp. 1463.</ref> Ebenso wird hineingegeben, das bei den liturgischen Waschungen oder beim Vorwaschen mit der Hand (erste Reinigung), der bei der Heiligen Messe gebrauchten Kelchwäsche (Korporale, Palla, Kelchtuch) verwandte Wasser (vgl. Redemptionis sacramentum, Nr. 120; GRM 334).
Ein Sakrarium kann ein eigener Abfluss sein, der sich in der Sakristei (GRM 334), als Becken oder Bodenvertiefung mit Ausgußöffnung befindet, welche durch einen Stein verschließbar ist (LThK 3. Auflage). Er konnte auch neben oder hinter dem Altar (bis Mittelalter als Wandnische in Altarnähe) oder dem Taufstein sich befinden (LThK 2. Auflage).
Wenn konsekrierter Wein verschüttet wurde, wäscht man die betreffende Stelle mit Wasser (Ablutionswasser), das nachher in das Sacrarium geschüttet wird (AEM 239; GRM 280).
Im außerordentlichem Römischen Ritus ist es Aufgabe des Subdiakons, die geweihten Linnen, die mit den eucharistischen Gestalten in unmittelbare Berührung gekommen sind, mit der Hand in klarem Wasser vorzuwaschen (erste Reinigung), und in das Sakrarium zu geben (vgl.: Subdiakonatsweihe).
Die Sakristei wurde früher Sacrarium genannt (vgl.). Außerdem Presbyterium und Pastophorion.
Anmerkungen und Quellen
<references />
- Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, S. 226 (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).