Versuchung: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Versuchung''' ist ein Anreiz, etwas sittiich Unvollkommenes oder gar Sündhaftes zu tun oder etwas pflichtgemäßes zu unterlassen. Sie kann hervorgehen von der eigenen durch die [[Erbsünde]] geschwächten [[Natur]] und ihrem ungeordneten Begehren nach irdischen Gütern ([[Augenlust]]) oder nach unrechtmäßiger Befriedigung der sinnlichen Triebe des Geschmackssinnes und des Geschlechtstriebes ([[Fleischeslust]]) oder nach der Ehre ([[Hoffart]]), oder sie kann vom [[Teufel]] oder von der bösen Umwelt veranlaßt sein. Die Versuchung ist noch keine [[Sünde]], solange der Mensch sich ihr nicht unnötig aussetzt oder frei nachgibt und schließlich einwilligt. Eine überwundene Versuchung stählt die Widerstandskraft gegen die Versuchung, ist ein Beweis der [[Treue]] gegen [[Gott]] und vermehrt das [[Verdienst]]. Aus diesem Grunde läßt Gott die Versuchung über die [[Mensch]]en kommen. | '''Versuchung''' ist ein Anreiz, etwas sittiich Unvollkommenes oder gar Sündhaftes zu tun oder etwas pflichtgemäßes zu unterlassen. Sie kann hervorgehen von der eigenen durch die [[Erbsünde]] geschwächten [[Natur]] und ihrem ungeordneten Begehren nach irdischen Gütern ([[Augenlust]]) oder nach unrechtmäßiger Befriedigung der sinnlichen Triebe des Geschmackssinnes und des Geschlechtstriebes ([[Fleischeslust]]) oder nach der Ehre ([[Hoffart]]), oder sie kann vom [[Teufel]] oder von der bösen Umwelt veranlaßt sein. Die Versuchung ist noch keine [[Sünde]], solange der Mensch sich ihr nicht unnötig aussetzt oder frei nachgibt und schließlich einwilligt. Eine überwundene Versuchung stählt die Widerstandskraft gegen die Versuchung, ist ein Beweis der [[Treue]] gegen [[Gott]] und vermehrt das [[Verdienst]]. Aus diesem Grunde läßt Gott die Versuchung über die [[Mensch]]en kommen. | ||
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+ | Im [[Vater unser]] betet der Christ, [[Gott]] möge ihn in der Versuchung führen. Die aramäische Sprache gibt zu dieser Interpretation Anlass, ebenso der Jakobusbrief. | ||
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+ | ==Sinn und Wesen der Versuchung im Jakobusbrief== | ||
+ | Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet. Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Die Ausdauer aber soll zu einem vollendeten Werk führen; denn so werdet ihr vollendet und untadelig sein, es wird euch nichts mehr fehlen {{Bibel|Jak|1|2-4}}. Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben. Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung. Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt. Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor {{Bibel|Jak|1|12-15}}. | ||
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+ | ==Weblinks== | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/17542 Papst Benedikt XVI.: Zum Wesen der Versuchung gehört ihre moralische Gebärde] [[Kath.net]] am 19. August 2007 | ||
[[Kategorie:Allgemeine Ethik]] | [[Kategorie:Allgemeine Ethik]] |
Version vom 31. August 2013, 21:03 Uhr
Versuchung ist ein Anreiz, etwas sittiich Unvollkommenes oder gar Sündhaftes zu tun oder etwas pflichtgemäßes zu unterlassen. Sie kann hervorgehen von der eigenen durch die Erbsünde geschwächten Natur und ihrem ungeordneten Begehren nach irdischen Gütern (Augenlust) oder nach unrechtmäßiger Befriedigung der sinnlichen Triebe des Geschmackssinnes und des Geschlechtstriebes (Fleischeslust) oder nach der Ehre (Hoffart), oder sie kann vom Teufel oder von der bösen Umwelt veranlaßt sein. Die Versuchung ist noch keine Sünde, solange der Mensch sich ihr nicht unnötig aussetzt oder frei nachgibt und schließlich einwilligt. Eine überwundene Versuchung stählt die Widerstandskraft gegen die Versuchung, ist ein Beweis der Treue gegen Gott und vermehrt das Verdienst. Aus diesem Grunde läßt Gott die Versuchung über die Menschen kommen.
Im Vater unser betet der Christ, Gott möge ihn in der Versuchung führen. Die aramäische Sprache gibt zu dieser Interpretation Anlass, ebenso der Jakobusbrief.
Sinn und Wesen der Versuchung im Jakobusbrief
Seid voll Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet. Ihr wisst, dass die Prüfung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. Die Ausdauer aber soll zu einem vollendeten Werk führen; denn so werdet ihr vollendet und untadelig sein, es wird euch nichts mehr fehlen ({{#ifeq: Brief des Jakobus | Versuchung |{{#if: Jak|Jak|Brief des Jakobus}}|{{#if: Jak |Jak|Brief des Jakobus}}}} 1{{#if:2-4|,2-4}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben. Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung. Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt. Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor ({{#ifeq: Brief des Jakobus | Versuchung |{{#if: Jak|Jak|Brief des Jakobus}}|{{#if: Jak |Jak|Brief des Jakobus}}}} 1{{#if:12-15|,12-15}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).