Reformation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Februar 2013, 11:28 Uhr
Mit Reformation wird die im 16. Jahrhundert insbesondere durch Martin Luther (Sachsen), Johannes Calvin (Genf) und Huldrych Zwingli (Zürich) begonnene Umgestaltung der Kirche bezeichnet, die letztlich in der Abspaltung weiter Teile der Christenheit in Form diverser protestantischer Glaubensgemeinschaften von der katholischen Kirche gipfelte. Erstmals in der abendländischen Geschichte wurden dabei theologische Sonderbewegungen durch die Politik, gegen das Papsttum, in Schutz genommen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Mitbedingt und veranlasst wurde die Reformation durch den sittlichen Verfall des Spätmittelalters und schließlich durch Verfallserscheinungen in der römisch-katholischen Kirche, so die Erkaufung geistlicher Ämter (Simonie), die Vergabe dieser Ämter innerhalb einer Familie (Nepotismus), mangelhafte Bildung im Klerus (einzelne Priester konnten nicht Latein und wussten über Grundwahrheiten des Glaubens nicht Bescheid), Konkubinat mancher Priester, Sittenverfall selbst am päpstlichen Hof, politische Instrumentalisierung kirchlicher Personen.
Geschichtlicher Verlauf
Als Beginn der Reformation gilt gemeinhin der Thesenanschlag Luthers an der Schlosskirche von Wittenberg. Die Historizität dieser von Luther nicht selbst überlieferten Begebenheit ist allerdings heute sehr umstritten. Fakt ist jedoch, dass Luther am 31. Oktober 1517 seine Thesen an den Erzbischof von Mainz und Magdeburg Albrecht von Brandenburg sandte, und damit den "Stein ins Rollen" brachte. In den 95 Thesen kritisiert Luther vor allem die oben erwähnten Missstände, sowie den Verkauf von Ablassbriefen. Grundlegende Elemente katholischer Theologie, wie das Weihesakrament, das Purgatorium lehnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ab.
Theologische Ansätze der Reformatoren
Auch wenn die lutherische und die reformierte Theologie (vgl. Kalvinismus) in einigen Punkte andere Ansätze vertraten, so waren sie doch in vier Punkten einig:
- sola scriptura - allein die Schrift ist Grundlage des christlichen Glaubens (vgl. Gal 2,6-9)
- sola fide - allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt (vgl. Gal 2,16), vgl. Rechtfertigung
- sola gratia - allein durch die Gnade Gottes wird der glaubende Mensch errettet (vgl. Röm 1,17)
- solus Christus - allein Christus hat Autorität über Gläubige (vgl. Eph 5, 23-24)
Katholische Antwort
Die in der Reformation zum Ausdruck gekommene Kirchenkrise konnte erst durch das Konzil von Trient und dessen Umsetzung schrittweise überwunden werden, auch wenn die verschiedenen Glaubensgemeinschaften bestehen blieben. Im Zeitalter des Absolutismus kam die "Gegenreformation" dann zum Stillstand. Einen wichtigen Beitrag leisteten hierbei die Reformorden des 16. Jahrhunderts, die Kapuziner, die Jesuiten, die Theatiner und die Barnabiten.
In 2 Tim 4,3-4 steht: "Erit enim tempus, cum sanam doctrinam non sustinebunt, sed ad sua desideria coacervabunt sibi magistros prurientes auribus, et a veritate quidem auditum avertent, ad fabulas autem convertentur."
(Anspielung auf die reformatorische Ketzerei)
Literatur
- Georg May: Reformation und deutsche Bischöfe. Ein unerlässlicher Beitrag zum Lutherjahr 1983 (104 Seiten; ISBN 3854060378).
- Georg Koepgen: Wilhelm von Ockham. Anfang und Ende der Reformation, Josef Habbel Verlag (296 Seiten).