Ritterorden: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
K (Link jetzt aktiv)
(üa)
Zeile 1: Zeile 1:
Die katholischen '''Ritterorden''' des späten Mittelalters vereinigten in ihrer Grundidee das Ideal des [[Ritter]]tums mit dem Ideal des [[Mönch]]stums. Die bedeutdensten Gründungen waren die [[Hospitaliter]] (Malteserorden), die [[Templer]] und später die [[Deutschherren]]. Daneben existierten kleinere Ritterorden vor allem auf der iberischen Halbinsel.   
+
Die katholischen '''Ritterorden''' des späten Mittelalters vereinigten in ihrer Grundidee das Ideal des [[Ritter]]tums mit dem Ideal des [[Mönch]]stums. Die bedeutendsten Gründungen waren die [[Hospitaliter]] (Malteserorden), die [[Templer]] und später die [[Deutschherren]]. Daneben existierten kleinere Ritterorden vor allem auf der iberischen Halbinsel.   
  
Der hl. [[Bernhard von Clairvaux]] unterstützte das neue Ideal leidenschaftlich, da er, ohne spirituelle Dimension des ritterlichen Einsatzes, den Erfolg der Kreuzzugsidee in Gefahr sah. Letztlich bewährten sich vor allem die Malteser, die von Anfang an ihr Rittertum mit einem caritativen Auftrag verbanden. Dennoch verloren sie zu napoleonischer Zeit ihr Herrschaftsgebiet (Malta). Der Templerorden verfing sich mehr und mehr in Selbstgenügsamkeit, was dann, ohne dass hier die "Schuldfrage" diskutiert werden kann, 1313 zur Auflösung führte. Andere Ritterorden verwandelten ihr "Profil" in Klerikervereinigungen oder reine Ehren-Gesellschaften.
+
Der hl. [[Bernhard von Clairvaux]] unterstützte das neue Ideal leidenschaftlich, da er, ohne spirituelle Dimension des ritterlichen Einsatzes, den Erfolg der Kreuzzugsidee in Gefahr sah. Letztlich bewährten sich vor allem die Malteser, die von Anfang an ihr Rittertum mit einem caritativen Auftrag verbanden. Dennoch verloren sie zu napoleonischer Zeit ihr Herrschaftsgebiet (Malta). Der Templerorden verfing sich mehr und mehr in Selbstgenügsamkeit, was dann 1313 zur Auflösung führte. Andere Ritterorden verwandelten ihr Profil in Klerikervereinigungen oder reine Ehren-Gesellschaften.
  
„Außer den eigenen Ritterorden ([[Christusorden]], [[Orden vom Goldenen Sporn]], [[Piusorden]], [[Gregoriusorden]] und [[Silvesterorden]]) anerkennt und schützt der [[Heiliger Stuhl|Heilige Stuhl]] nur den souveränen [[Malteserorden]] - oder Souveränen [[Ritterorden des Hospitals vom hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta]] - sowie den [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem]] ([[Grabesritter]]). Alle anderen Orden, ob sie nun neugegründet sind oder sich auf mittelalterliche Vorbilder berufen, werden vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt.“ Auch wenn sie einen heiligen im Namen führen. Diplome, Siegel oder Dokumente solcher Neugründungen hätten aus Vatikansicht keinerlei Wert. Es sei auch „unangemessen“, solchen Gruppen Kirchen oder Kapellen für Investiturfeiern zur Verfügung zu stellen <ref>[[Staatssekretariat]] am 16. Oktober 2012: [[Radio Vatikan]] am 16. Oktober 2012 und [[Osservatore Romano]] am 26. Oktober 2012</ref>
+
„Außer den eigenen Ritterorden ([[Christusorden]], [[Orden vom Goldenen Sporn]], [[Piusorden]], [[Gregoriusorden]] und [[Silvesterorden]]) anerkennt und schützt der [[Heiliger Stuhl|Heilige Stuhl]] nur den souveränen [[Malteserorden]] - oder Souveränen [[Ritterorden des Hospitals vom hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta]] - sowie den [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem]] ([[Grabesritter]]). Alle anderen Orden, ob sie nun neugegründet sind oder sich auf mittelalterliche Vorbilder berufen, werden vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt.“ Auch wenn sie einen Heiligen im Namen führen. Diplome, Siegel oder Dokumente solcher Neugründungen hätten aus vatikanischer Sicht keinerlei Wert. Es sei auch „unangemessen“, solchen Gruppen Kirchen oder Kapellen für Investiturfeiern zur Verfügung zu stellen <ref>[[Staatssekretariat]] am 16. Oktober 2012: [[Radio Vatikan]] am 16. Oktober 2012 und [[Osservatore Romano]] am 26. Oktober 2012</ref>
  
==Weblinks==
+
== Weblinks ==
*[http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=630292 Keine Anerkennung für neue Ritterorden] [[Radio Vatikan]] am 16. Oktober 2012  
+
* [http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=630292 Keine Anerkennung für neue Ritterorden] [[Radio Vatikan]] am 16. Oktober 2012  
*[http://www.kath.net/detail.php?id=31430 Erzbischof Ludwig Schick betont dreifache Sendung des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem]
+
* [http://www.kath.net/detail.php?id=31430 Erzbischof Ludwig Schick betont dreifache Sendung des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem]
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 10. Oktober 2019, 08:26 Uhr

Die katholischen Ritterorden des späten Mittelalters vereinigten in ihrer Grundidee das Ideal des Rittertums mit dem Ideal des Mönchstums. Die bedeutendsten Gründungen waren die Hospitaliter (Malteserorden), die Templer und später die Deutschherren. Daneben existierten kleinere Ritterorden vor allem auf der iberischen Halbinsel.

Der hl. Bernhard von Clairvaux unterstützte das neue Ideal leidenschaftlich, da er, ohne spirituelle Dimension des ritterlichen Einsatzes, den Erfolg der Kreuzzugsidee in Gefahr sah. Letztlich bewährten sich vor allem die Malteser, die von Anfang an ihr Rittertum mit einem caritativen Auftrag verbanden. Dennoch verloren sie zu napoleonischer Zeit ihr Herrschaftsgebiet (Malta). Der Templerorden verfing sich mehr und mehr in Selbstgenügsamkeit, was dann 1313 zur Auflösung führte. Andere Ritterorden verwandelten ihr Profil in Klerikervereinigungen oder reine Ehren-Gesellschaften.

„Außer den eigenen Ritterorden (Christusorden, Orden vom Goldenen Sporn, Piusorden, Gregoriusorden und Silvesterorden) anerkennt und schützt der Heilige Stuhl nur den souveränen Malteserorden - oder Souveränen Ritterorden des Hospitals vom hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta - sowie den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Grabesritter). Alle anderen Orden, ob sie nun neugegründet sind oder sich auf mittelalterliche Vorbilder berufen, werden vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt.“ Auch wenn sie einen Heiligen im Namen führen. Diplome, Siegel oder Dokumente solcher Neugründungen hätten aus vatikanischer Sicht keinerlei Wert. Es sei auch „unangemessen“, solchen Gruppen Kirchen oder Kapellen für Investiturfeiern zur Verfügung zu stellen <ref>Staatssekretariat am 16. Oktober 2012: Radio Vatikan am 16. Oktober 2012 und Osservatore Romano am 26. Oktober 2012</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />