Priesterbruderschaft St. Petrus

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Wappen der Priesterbruderschaft St. Petrus
Priester der Petrusbruderschaft mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz (Linz)

Die Priesterbruderschaft St. Petrus (Fraternitas Sacerdotalis Sancti Petri) ist eine klerikale Gesellschaft apostolischen Lebens. Das Generalhaus ist in Fribourg in der Schweiz (Domus S. Petri Canisii)

Der Heilige Stuhl approbierte die Konstitutionen der Bruderschaft endgültig am 29. Juni 2003 und genehmigte damit ihren Mitgliedern dauerhaft den Gebrauch der liturgischen Bücher von 1962, die zu verwenden seit dem Motu proprio Summorum pontificum jedem Priester gestattet ist.

Geschichte

Gegründet<ref>vgl. Der 30. Juni im Lichte des Glaubens und Aus der Entstehungszeit der Petrusbruderschaft</ref> wurde die Priesterbruderschaft St. Petrus am 18. Juli 1988 in der Zisterzienser-Abtei Hauterive/Fribourg-Schweiz durch elf Priestern und einem Diakon. Papst Johannes Paul II. anerkannte am 18. Oktober 1988 die Bruderschaft als "klerikale Gesellschaft apostolischen Lebens päpstlichen Rechtes".

Die Gründer waren Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Pius X., die die unerlaubten Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre nicht mittragen wollten. Die Gültigkeit des Zweiten Vatikanischen Konzil und der Heiligen Messe von 1970 werden anerkannt. Durch die Wahl des Namens drückten sie ihre besondere Verbundenheit mit dem Papstamt aus.

Im Jahr 2000 kam es zu einem Richtungsstreit, woraufhin der Generalobere P. Arnauld Devillers nicht vom Kapitel gewählt wurde, sondern von Rom (Kardinal Darío Castrillón Hoyos als Präfekt der Kleruskongregation) ernannt wurde. Gleichzeitig wurde bestimmt, dass es keinem Mitglied der Bruderschaft untersagt werden dürfe, die Messe in der "neuen" Form zu zelebrieren, was ein Streitpunkt war.

Charisma und Ziel

Das Charisma der Priesterbruderschaft ist die Treue zu den spirituellen und liturgischen Traditionen der lateinischen Kirche. Ihr Ziel ist die Heiligung der Priester durch den spirituellen Dienst und durch die Ausrichtung des Lebens auf das Heilige Messopfer, speziell durch die Feier der hl. Messe im außerordentlichen Form des Römischen Ritus (liturgische Bücher von 1962), die zu zelebrieren der Bruderschaft ausdrücklich vom Hl. Stuhl zugestanden worden ist. „Jene, die zur Teilnahme am Priestertum unseres HerrnJesus Christus, dem Hohenpriester, Lehrer und Hirten, berufen sind, sollen entsprechend dem dreifachen Aspekt ausgebildet werden: spirituell, intellektuell, disziplinarisch; denn der Priester verwaltet die Sakramente, verkündet die frohe Botschaft und dient der Gemeinschaft der Kirche.”

Kardinal Paul Augustin Mayer schreibt ca. 1998: “Vor fast 10 Jahren, am 10. Dezember 1988, durfte ich in der Kirche der Anima in Rom den ersten Kandidaten aus der Bruderschaft St. Petrus zum Priester weihen. Unterdessen sind viele Priester in eifrigem Einsatz, und eine große Schar froher junger Menschen bereitet sich auf die Weihe und Sendung als Priester vor. Gegenüber der heutigen Gefahr, den Sinn für das Sakrale zu verlieren, wird die Liturgie in der Bruderschaft mit der dem Mysterium geschuldeten Ehrfurcht gefeiert und so in vielen Menschen durch Vorbild und Lehre der Glaube vertieft, die Gabe des Betens erneuert und die Liebe zur Kirche gefestigt.”

Bedeutung des Wappens der Priesterbruderschaft St. Petrus

Die zwei gekreuzten Schlüssel erinnern an den heiligen Apostel Petrus, Patron der Bruderschaft; sie verweisen auch auf den Heiligen Stuhl, mit dem die Klerikergemeinschaft seit der Gründung in unerschütterlicher Treue verbunden ist. Der blaue Hintergrund erinnert daran, dass die FSSP unter dem Schutz der Muttergottes steht. Die Tränen deuten auf die schwierigen historischen Umstände der Gründung: "Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten."- "Qui seminant in lacrimis, in exsultatione metent" (Ps. 125, 5), und auf das dreifache Liebesbekenntnis des heiligen Petrus zum Herrn hin (Joh 21,15-17).

Priesterseminare

Für die englischsprachigen Kandidaten besteht das Our Lady of Guadalupe Seminary in den USA und Australien (Domus Ezechielis), für französischsprachige in Frankreich (Domus Padre Pio) und für deutschsprachige das Priesterseminar St. Petrus. Sie bilden Priester nach den Normen katholischer Priesterausbildung aus.

Die Kandidaten müssen das Abitur (Matura) vorweisen. Nach einer siebenjährigen Ausbildung üben die Priester ihren Dienst in einer Vielzahl von Niederlassungen auf der ganzen Welt aus (z.B. in Deutschland, Frankreich, USA). Das Seminarleben beginnt mit einem Vorbereitungsjahr. Dann folgt der philosophische Abschnitt (zwei oder drei Jahre, je nach persönlichem Bedarf). Zum vier Jahre dauerndem theologischen Abschnitt gehört auch ein pastorales Ausbildungsjahr außerhalb des Seminars. Jeder Seminarist vervollständigt außerdem jedes Jahr seine Ausbildung mit einem Monat pastoraler Aktivitäten, wie beispielsweise Ferienlager für Familien, Jugendliche oder Kinder.

Strukturen

Generalobere

  1. 1988-2000 Josef Bisig (gewählt), Assistenten P. Denis Coiffet und P. Gabriel Baumann.
  2. 2000-2006 Arnauld Devillers
  3. 2006-2018 John Berg (gewählt)
  4. seit 2018 Andrzej Komorowski (gewählt)

Distrikte - Obere

Der Distriktsobere wird auf 3 Jahre gewählt.

  • der Distriktsobere von Nordamerika ist P. Eric Flood, ab 13. Juli 2015 P. Gerard Saguto.
  • der Distriktsobere von Deutschland ist ab 13. Juli 2015 Bernhard Gerstle
  • der Distriktsobere von Frankreich ist ab 13. Juli 2015 P. Benoît Paul-Joseph.

Desweiteren ist die FSSP in vier Kontinenten vertreten ist. Sie hat Niederlassungen in 16 Ländern und 113 Diözesen. In all diesen Niederlassungen werde 48 kanonisch errichtete Häuser, 16 Personalpfarreien und 197 Messorte betreut.

Niederlassungen in Deutschland

  • Augsburg: Milchberg 13, 86150 Augsburg, 0175/4818442 [1]
  • Düsseldorf: Pfarrkirche St. Dionysius, Abteihofstr. 25, 40221 Düsseldorf - Volmerswerth [2]
  • Gelsenkirchen: Bahnstr.. 8, 45891 Gelsenkirchen-Erle, Tel: 0209/420 32 19
  • Hannover: Seydlitzstr. 30, 30161 Hannover
  • Köln: Haus St. Alfonsus, Johann-Heinrich-Platz 12, 50935 Köln, Tel.: 0221/ 9435425 [3]
  • Neckarsulm: Sonnengasse 3, 74172 Neckarsulm, Tel. 07132-3824385
  • Stuttgart: Haus Maria Immaculata, Reisstr. 13, 70435 Stuttgart, Tel.: 0711/ 9827791

Niederlassungen weltweit (Stand: März 2011)

Österreich

  • Linz: Wiener Straße 262a, 4030 Linz [4]
  • Salzburg: St. Sebastian, Linzergasse [5]
  • Wien: Haus St. Leopold, Kleine Neugasse 13/4, 1050 Wien, Tel.: 01/505834 [6]

Schweiz

  • Thalwil : Haus Maria Königin der Engel, Ludretikonerstr. 3, 8800 Thalwil
  • St. Pelagiberg: Kur- und Exerzitienhaus der Schwestern vom Kostbaren Blut, Marienburg, 9225 St. Pelagiberg [7]
  • Rotkreuz : Haus Hl. Bruder Klaus, Neuhaus 1, 6343 Rotkreuz

Tschechien

  • In Südböhmen hat Bischof Dr. Vlastimil Kročil von Budweis der Petrusbruderschaft im Herbst 2019 die große Wallfahrtsstätte Římov samt zugehöriger Pfarrei anvertraut. Von dort aus betreuen Patres die Messorte in Budweis und Prag.<ref>Bruderschaft betreut "Böhmisches Jerusalem" petrusbruderschaft.de, abgerufen am 7. November 2019</ref>

Am 1. August 2010, wurden sechs Niederlassungen kanonisch errichtet: Das Haus Sainte-Odile in Besançon, das Divine-Mercy-House in Vancouver, das Haus St. John Mary Vianney in Dayton (US-Bundesstaat Ohio, Diözese Cincinnati), das St. Francis Xavier House in Rockdale (US-Bundesstaat Illinois, Diözese Joliet), das Sacred Heart House in Edmond (US-Bundesstaat und Diözese Oklahoma) und das St. John Fisher House in Reading (Diözese Portsmouth in Großbritannien).<ref>Kath-info am 25. Juli 2020</ref>

Statistik <ref> Statistik</ref>

Die Priesterbruderschaft St. Petrus hatte zum zwanzigsten Jubiläumsjahr der Errichtung im Oktober 2008 347 Mitglieder, davon 208 Priester, 11 Diakone und 128 Seminaristen. Die Mitglieder stammen aus 26 verschiedenen Nationen. Die Priesterbruderschaft hat weltweit 102 Niederlassungen: 56 in Europa, 40 in Amerika, 5 in Ozeanien und eine in Afrika. 30 dieser Niederlassungen sind kanonisch errichtet. Weltweit sind der Gemeinschaft elf Personalpfarreien anvertraut. Die Konfraternität St. Petrus hat 2210 Mitglieder: 1658 im englischen, 281 im französischen und 271 im deutschen Sprachraum.

Zu Beginn des Monats Oktober 2010 hatte 376 Mitglieder, das waren 223 Priester (inkl. angegliederte und in Kandidatur befindliche Priester), 8 Diakone, 145 Seminaristen (ohne Diakone und inkl. Postulanten des ersten Jahres). Das durchschnittsalter der Mitglieder betrug 36 Jahre; in den letzten 10 Jahren wurden jährlich durchschnittlich 12 Priester neu für die Bruderschaft geweiht. Die Bruderschaft verfügte über 16 Personalpfarreien und war in weltweit 113 Diözesen mit seelsorglichen Aufgaben betraut.

Am 19. Oktober 2013 hatte die Bruderschaft 407 Mitglieder, 244 Priester, 10 Diakone, 153 Seminaristen (ohne Diakone und inkl. Postulanten des ersten Jahres). Sie hatte am 24. Oktober 2015 421 Mitglieder, davon 262 Priester. Sie wirkt im Oktober 2015 weltweit in 121 Diözesen, davon 21 Diözesen im deutschsprachigen Raum, 33 in Frankreich und 36 in den USA. Sie hat 113 Niederlassungen, 71 davon sind kanonisch errichtet. An 219 Orten feiert sie die hl. Messe. 34 Personalpfarreien sind ihr anvertraut: 25 in den USA, drei in Kanada und jeweils eine in Italien, Australien, Mexiko, Nigeria, den Niederlanden und der Schweiz.

Am 24. Oktober 2016 hatte die FSSP weltweit insgesamt 425 Mitglieder, davon 270 Priester, 23 Diakone und 132 Seminaristen. Die meisten Mitglieder stammen aus den USA (140), gefolgt von Frankreich (114) und Deutschland (51). Vertreten ist die FSSP in weltweit 124 Diözesen.<ref>"Keine Traditionalisten, sondern einfach katholisch" Katholisch.de am 24. April 2017</ref>

Am 1. November 2019 hatte die Gemeinschaft 482 Mitglieder, davon 320 Priester. Sie war in 142 Diözesen tätig, davon 28 im deutschsprachigen, 42 im französischen und 49 im nordamerikanischen Distrikt. An 255 Orten feierten ihre Priester regelmäßig die hl. Messe, davon 76 im deutschsprachigen, 73 im französischen und 60 im nordamerikanischen Distrikt. Sie betreute weltweit 44 Personalpfarreien. Die Petrusbruderschaft hatte 131 Niederlassungen, davon sind 93 kanonisch errichtet. Die Konfraternität St. Petrus umfasste 6996 Mitglieder, davon 967 im deutschen Sprachraum.<ref>https://www.fssp.org/de/ueber-uns/statistische-angaben/ , abgerufen am 7. November 2019</ref>

Am 1. November 2020 hatte die Gemeinschaft 504 Mitglieder, davon 330 Priester. Sie ist in 146 Diözesen tätig, davon 30 im deutschsprachigen, 43 im französischen und 49 im nordamerikanischen Distrikt. An 260 Orten feiern ihre Priester regelmäßig die hl. Messe, davon 79 im deutschsprachigen, 71 im französischen und 63 im nordamerikanischen Distrikt. Sie betreut weltweit 46 Personalpfarreien, und zwar in den USA, in der Schweiz, in den Niederlanden, in Nigeria, Italien, Australien, Mexiko, Großbritannien, Tschechien und Kanada. Die Petrusbruderschaft hat 131 Niederlassungen, davon sind 93 kanonisch errichtet.<ref>Stand am 1. November 2020 auf Kath-info am 4. November.</ref>

Sonstiges

Die Internetzeitung Kath.net startete am 7. Januar 2016 eine Serie: "Katholiken fragen - Ein Priester antwortet", welche in Kooperation mit der Priesterbruderschaft St. Petrus stattfand.

Siehe auch: Christkönigsjugend, Verlag St. Petrus‎

Weblinks

Allgemein

Anmerkungen

<references />