Politische Theologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ursprung der '''Politischen Theologie''' liegt im ''Imperium Romanum'', dem römischen Weltreich unter der Prinzipatsverfassung des Augustus (des ''Erhabenen''). Der Zeitpunkt, als in der damals bekannten Welt (''urbi et orbi'') erstmals [[Frieden]] herrschte, ein auf [[Macht]] gegründeter Friede, nahm die römische "Friedensmacht" für sich in Anspruch, im Range [[Gott]]es zu stehen. Dem [[Kaiser]] mussten kultische [[Opfer]] dargebracht werden. Die Römer akzeptieren für die Juden eine Ausnahme, wenn sie die Oberhoheit des Staates nicht in [[Zweifel]] zogen.
 
Der Ursprung der '''Politischen Theologie''' liegt im ''Imperium Romanum'', dem römischen Weltreich unter der Prinzipatsverfassung des Augustus (des ''Erhabenen''). Der Zeitpunkt, als in der damals bekannten Welt (''urbi et orbi'') erstmals [[Frieden]] herrschte, ein auf [[Macht]] gegründeter Friede, nahm die römische "Friedensmacht" für sich in Anspruch, im Range [[Gott]]es zu stehen. Dem [[Kaiser]] mussten kultische [[Opfer]] dargebracht werden. Die Römer akzeptieren für die Juden eine Ausnahme, wenn sie die Oberhoheit des Staates nicht in [[Zweifel]] zogen.
  
Die Verkündigung des [[Evangelium]]s machte diese Staatsreligion mehr und mehr unmöglich, so dass der Kaiser seit Konstantin den "ersten Platz" abgab und seine Herrschaft (eigentlich) der [[Religion]] unterstellte. Das Verhältnis von Macht und [[Gnade]] ist bis heute keineswegs konfliktfrei. Politische Denker der extremen Rechten ([[Charles Maurras]], [[Carl Schmitt]], Ernst Rudolf Huber) wie der extremen Linken (Dorothee Sölle, Leonardo Boff) versuchten im [[20. Jahrhundert]], das Projekt einer "politischen Theologie" unter modern-christlichen Vorzeichen wieder zu aktualisieren, also mit Gewalt "Ordnung" unter religiösen Vorzeichen zu schaffen. Mit dem vorläufigen Zusammenbruch des [[Totalitarismus]] darf diese (nicht realisierte) Versuchung als gescheitert gelten.
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Die Verkündigung des [[Evangelium]]s machte diese [[Staatsreligion]] mehr und mehr unmöglich, so dass der Kaiser seit Konstantin den "ersten Platz" abgab und seine Herrschaft (eigentlich) der [[Religion]] unterstellte. Das Verhältnis von Macht und [[Gnade]] ist bis heute keineswegs konfliktfrei. Politische Denker der extremen Rechten ([[Charles Maurras]], [[Carl Schmitt]], Ernst Rudolf Huber) wie der extremen Linken (Dorothee Sölle, Leonardo Boff) versuchten im [[20. Jahrhundert]], das Projekt einer "politischen Theologie" unter modern-christlichen Vorzeichen wieder zu aktualisieren, also mit Gewalt "Ordnung" unter religiösen Vorzeichen zu schaffen. Mit dem vorläufigen Zusammenbruch des [[Totalitarismus]] darf diese (nicht realisierte) Versuchung als gescheitert gelten.
  
Auch seriöse Theologen wie [[Karl Rahner]] erlagen im Alter mitunter der Versuchung, auf den bereits abgefahrenen Zug noch aufzuspringen. Jedoch hat die frühere "[[Inquisition]]" (die deshalb als in ihrem Schatten stehend verunglimpft wurde) in diesem Konflikt die Kraft beweiesen, das alte Prinzip des [[Augustin]]ismus für unsere Zeit neu fruchtbar zu machen, dass sich nämlich der [[Katholizismus]] durch eine vernünftige Differenz "beider Reiche" auszeichnet, ohne aber, wie im [[Luther]]tum, die "zwei Reiche" derart zu trennen, dass letzlich "in der verdorbenen Welt" nur die [[Staatsraison]] obsiegen kann. Die katholische [[Soziallehre]] hingegen appelliert daran, auch im "Diesseits" der [[Gerechtigkeit]] und [[Liebe]] in der [[Zivilisation]] schrittweise näherzutreten. Sie ist aber keine "politische Theologie", da sie die relative Eigengesetzlichkeit der weltlichen Ordnungen, seit [[Leo XIII.]] neu bekräftigt, immer schon anerkennt.
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Auch seriöse Theologen wie [[Karl Rahner]] erlagen im Alter mitunter der Versuchung, auf den bereits abgefahrenen Zug noch aufzuspringen. Jedoch hat die frühere "[[Inquisition]]" (die deshalb als in ihrem Schatten stehend verunglimpft wurde) in diesem Konflikt die Kraft beweisen, das alte Prinzip des [[Augustin]]ismus für unsere Zeit neu fruchtbar zu machen, dass sich nämlich der [[Katholizismus]] durch eine vernünftige Differenz "beider Reiche" auszeichnet, ohne aber, wie im [[Luther]]tum, die "zwei Reiche" derart zu trennen, dass letzlich "in der verdorbenen Welt" nur die [[Staatsraison]] obsiegen kann. Die katholische [[Soziallehre]] hingegen appelliert daran, auch im "Diesseits" der [[Gerechtigkeit]] und [[Liebe]] in der [[Zivilisation]] schrittweise näherzutreten. Sie ist aber keine "politische Theologie", da sie die relative Eigengesetzlichkeit der weltlichen Ordnungen, seit [[Leo XIII.]] neu bekräftigt, immer schon anerkennt.
  
[[Kategorie:Irrlehren]]
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[[Kategorie:Theologie]]

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2017, 20:21 Uhr

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Der Ursprung der Politischen Theologie liegt im Imperium Romanum, dem römischen Weltreich unter der Prinzipatsverfassung des Augustus (des Erhabenen). Der Zeitpunkt, als in der damals bekannten Welt (urbi et orbi) erstmals Frieden herrschte, ein auf Macht gegründeter Friede, nahm die römische "Friedensmacht" für sich in Anspruch, im Range Gottes zu stehen. Dem Kaiser mussten kultische Opfer dargebracht werden. Die Römer akzeptieren für die Juden eine Ausnahme, wenn sie die Oberhoheit des Staates nicht in Zweifel zogen.

Die Verkündigung des Evangeliums machte diese Staatsreligion mehr und mehr unmöglich, so dass der Kaiser seit Konstantin den "ersten Platz" abgab und seine Herrschaft (eigentlich) der Religion unterstellte. Das Verhältnis von Macht und Gnade ist bis heute keineswegs konfliktfrei. Politische Denker der extremen Rechten (Charles Maurras, Carl Schmitt, Ernst Rudolf Huber) wie der extremen Linken (Dorothee Sölle, Leonardo Boff) versuchten im 20. Jahrhundert, das Projekt einer "politischen Theologie" unter modern-christlichen Vorzeichen wieder zu aktualisieren, also mit Gewalt "Ordnung" unter religiösen Vorzeichen zu schaffen. Mit dem vorläufigen Zusammenbruch des Totalitarismus darf diese (nicht realisierte) Versuchung als gescheitert gelten.

Auch seriöse Theologen wie Karl Rahner erlagen im Alter mitunter der Versuchung, auf den bereits abgefahrenen Zug noch aufzuspringen. Jedoch hat die frühere "Inquisition" (die deshalb als in ihrem Schatten stehend verunglimpft wurde) in diesem Konflikt die Kraft beweisen, das alte Prinzip des Augustinismus für unsere Zeit neu fruchtbar zu machen, dass sich nämlich der Katholizismus durch eine vernünftige Differenz "beider Reiche" auszeichnet, ohne aber, wie im Luthertum, die "zwei Reiche" derart zu trennen, dass letzlich "in der verdorbenen Welt" nur die Staatsraison obsiegen kann. Die katholische Soziallehre hingegen appelliert daran, auch im "Diesseits" der Gerechtigkeit und Liebe in der Zivilisation schrittweise näherzutreten. Sie ist aber keine "politische Theologie", da sie die relative Eigengesetzlichkeit der weltlichen Ordnungen, seit Leo XIII. neu bekräftigt, immer schon anerkennt.