Pier Giorgio Frassati

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Pier Giorgio Frassati

Pier Giorgio Frassati (* 6. April 1901 in Turin; † 4. Juli 1925 in Turin) ist ein Seliger der Katholischen Kirche. Er ist der Patron der Wanderwege in Italien. Gedenktag: 4. Juli.

Biografie

Pier Giorgio Frassati war Sohn von Adelaide Ametis und Alfredo Frassati. Die Mutter war Malerin. Der Vater war Agnostiker, Gründer und Herausgeber der liberalen Tageszeitung "La Stampa" und sehr einflussreich in der italienischen Politik sowie auch als Senator und Italienischer Botschafter in Deutschland. Das Elternhaus war sehr feindlich gegenüber der Religion eingestellt.

Auf der Jesuiten-Schule fand Pier Giorgio zum Glauben, schloss sich der "Marianischen Kongregation" und dem "Gebetsapostolat" an und erhielt die Erlaubnis, täglich zu kommunizieren, was zur damaligen Zeit selten war.. Wichtig waren ihm das Lesen der Bibel, die hl. Eucharistie und die Jungfrau Maria. 1918 wurde er Mitglied der "Vinzenz-Konferenz" und widmete einen grossen Teil seiner Freizeit der Unterstützung von Kranken und Bedürftigen, kümmerte sich um Waisen und um Rückkehrer aus dem 1. Weltkrieg. Pier Giorgio wollte Bergwerksingenieur werden und studierte an der Turiner Polytechnischen Hochschule, um unter den Bergleuten Christus besser dienen zu können, wie er einem Freund sagte.

Sein Studium hielt ihn jedoch nicht von seinen sozialen und politischen Tätigkeiten ab. 1919 trat er in den Katholischen Studentenverein und in den Bund der Katholischen Jugend Italiens ein. Ausserdem wurde er Mitglied des katholisch gesinnten Partito Popolare Italiano (Volkspartei).

Sein Vater wurde Italienischer Botschafter in Berlin. In dieser Zeit schloss Pier Giorgio viele Freundschaften mit deutschen Katholiken, unter anderem auch mit der Familie Karl Rahners. Er schrieb an einen Freund: "Die in Deutschland verlebten Tage gehören zu den schönsten meiner Jugend." Er besuchte mit Dr. Karl Sonnenschein die Armenviertel Berlins und diente den Armen.

1921 organisierte Pier Giorgio in Ravenna die Tagung der "Pax Romana", einer Gesellschaft mit dem Ziel, alle katholischen Studenten in der Friedensarbeit zu vereinen.

Das Bergsteigen war sein Lieblingssport. Die Gebirgsausflüge mit Freunden, den "anrüchigen Typen", boten ihm oft Gelegenheit zum Apostolat. Ausserdem liebte er die Kunst, besuchte das Theater, die Oper und Museen. Die feurigen Predigten von Savonarola und die Schriften der hl. Katharina von Siena bewogen ihn 1922 zum Eintritt in den Dritten Orden des hl. Dominikus. Er wählte für sich den Namen Girolamo, nach dem Dominikanerprediger und Ordensreformator Girolamo Savonarola: "Ich bin ein glühender Verehrer des Mönches, der als Heiliger auf dem Scheiterhaufen gestorben ist", schrieb er an einen Freund.

Bei einer diese Sozialeinsätze in den Elendsvierteln von Turin erkrankte er, kurz vor seiner Promotion zum Ingenieur, schwer an Kinderlähmung. Nach einem 6-tägigen Leiden starb er im Alter von 24 Jahren. Noch im Sterben waren seine Sorgen und Gedanken bei den Armen. Sein Begräbnis war ein Triumph: Viele seiner Familie völlig unbekannte Leute, Arme und Bedürftigte, säumten die Strassen.

Seine Kraft und Liebe schöpfte Pier Giorgio Frassati aus der täglichen Vereinigung mit Christus in der Eucharistie, aus häufiger nächtlicher Anbetung, aus der Meditation des Hohen Lieds der Liebe des hl Paulus und aus den Lehren der hl. Katharina von Siena.

1981 wurde sein Sarg geöffnet und man entdeckte, dass sein Leichnam unverwest war. Am 20. Mai 1990 wurde Pier Giorgio Frassati, der "Mensch der acht Seligpreisungen", von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Zitate

  • Ich möchte an den sel. Pier Giorgio Frassati erinnern, dessen Geburt vor hundert Jahren wir am morgigen Tag gedenken. Versucht, ihn kennenzulernen! Sein Leben als »normaler«  Jugendlicher zeigt uns, dass man heilig werden kann, wenn man intensiv die Freundschaften, das Studium, den Sport und den Dienst an den Armen in einer beständigen Beziehung zu Gott lebt. Ihm vertraue ich eure missionarische Aufgabe an. (Papst Johannes Paul II., an die Jugend Roms, 5. April 2001)

Literatur

Weblinks