Nostra aetate: Unterschied zwischen den Versionen

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Im 2. Kapitel stellt das Dokument folgendes fest: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet. '''Unablässig aber verkündet sie und muß sie verkündigen Christus, der ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt'''."
 
Im 2. Kapitel stellt das Dokument folgendes fest: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet. '''Unablässig aber verkündet sie und muß sie verkündigen Christus, der ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt'''."
  
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== Problematische Übersetzungen ==
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Für regelmäßige Diskussionen und Missverständisse sorgt im deutschsprachigen Bereich das 3. Kapitel des Dokument, wo es über den Islam geht. Wörtlich heißt es in der deutschen Übersetzung: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen."
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Im lateinischen Original heißt es: "Ecclesia cum aestimatione quoque Muslimos respicit qui unicum Deum adorant ..." Es heißt dort die mit uns den ein(zig)en Gott anbeten (Deum unicum) und nicht die mit uns denselben Gott anbeten (Deum idem). Damit wurde in der deutschen Übersetzung der lateinische Originaltext verschleiert.
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Version vom 7. Januar 2007, 09:23 Uhr

Nostra Aetate ist ein Dokument des 2. Vatikanischen Konzils, das sich mit den nicht-christlichen Religionen beschäftigt. Das Dokument wurde am 28. Oktober 1965 verabschiedet.

Inhalt

Das Konzilsdokument befasst sich insbesonders mit dem Jugendtum, aber auch mit dem Islam, dem Hinduismus und dem Buddhismus.

Im 2. Kapitel stellt das Dokument folgendes fest: "Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet. Unablässig aber verkündet sie und muß sie verkündigen Christus, der ist "der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt."

Problematische Übersetzungen

Für regelmäßige Diskussionen und Missverständisse sorgt im deutschsprachigen Bereich das 3. Kapitel des Dokument, wo es über den Islam geht. Wörtlich heißt es in der deutschen Übersetzung: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen."

Im lateinischen Original heißt es: "Ecclesia cum aestimatione quoque Muslimos respicit qui unicum Deum adorant ..." Es heißt dort die mit uns den ein(zig)en Gott anbeten (Deum unicum) und nicht die mit uns denselben Gott anbeten (Deum idem). Damit wurde in der deutschen Übersetzung der lateinische Originaltext verschleiert.

Weblinks

Das Dokument in lateinischer Originalsprache

Das Dokument im deutschen Wortlaut