Nektarios von Aigina

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Nektarios von Aigina

Die orthodoxe Kirche gedenkt am 09. November eines Heiligen, der zu den beliebtesten Heiligen des 20. Jahrhunderts gehört: Der Heilige Nektarios von Aigina.

Biografie

Nektarios wurde als Anastasios Kefalas am 01. Oktober 1846 in Sylebria in Ostthrakien geboren. Zunächst arbeitete er in einem Tabakgeschäft bis er schließlich seine erste schulische Ausbildung in Konstantinopel bekam. Der junge Anastasios zeigte großen Eifer beim Lernen und wollte schon früh Mönch und Priester werden.

Stattdessen wurde mit 20 Jahren zunächst Lehrer in einem Dorf auf der Insel Chios. Erst zehn Jahre später konnte er mit 30 Jahren in das „Neue Kloster“ auf Chios eintreten und erhielt den Namen Lazaros. Drei Jahre später wurde vom Metropoliten von Chios zum Mönchsdiakon geweiht.

1882 ging Nektarios zurück nach Athen; der Patriarch von Alexandria Sofronius IV. (1870-99) hatte ihn dazu ermutigt sich für das Theologiestudium zu bewerben. 1885 schloss er dieses mit dem Diplom der Theologie ab und kam noch im gleichen Jahr als Mitglied des Klerus des Apostolischen Sitzes von Alexandria nach Ägypten. Dort wird er im Jahre 1886 vom Patriarchen zum Priester geweiht. Er bekam die Aufgaben eines Predigers, Sekretärs und Patriarchalvikars von Kairo. In dieser Zeit kümmerte er sich um die Verkündigung des Wortes Gottes, aber auch um die Schönheit Seines Hauses. So kümmerte er sich um die Ausschmückung der Kirche St. Nikolaus in Kairo 1889 wird er schließlich von Patriarch Sofronius in dieser Kirche zum (Titular-)Metropoliten der Pentapolis geweiht. Trotz seiner hohen Stellung verlor Nektarios jedoch nie seine Bescheidenheit und kindliche Unschuld.

Nektarios genoss schnell hohes Ansehen beim Volke. Sein Ruhm machte viele Kleriker neidisch. Sie erhoben beim Patriarchen die Anklage, er strebe nach dem Patriarchenthron. So verlor Nektarios die Gunst des Patriarchen und wurde schrittweise seiner Ämter enthoben und schließlich gedrängt, Ägypten zu verlassen.

Ohne den Versuch zu unternehmen, sich zu verteidigen, kam Nektarios 1890, vier Jahre nach seiner Ankunft in Ägypten, nach Athen zurück – ohne Arbeit, ohne Gehalt. Dort bat er um eine Anstellung als Prediger. Die Bitte wurde ihm nicht gewährt, erst ein Jahr später bekommt er eine Anstellung als Aushilfsgeistlicher. Bald schon gewinnt er die Achtung des Volkes und wird ein gesuchter Beichtvater. 1894 wird er schließlich zum Direktor der Kirchlichen Rizarios-Schule, des Priesterseminars von Athen, ernannt. Diese Anerkennung gibt ihm neuen Enthusiasmus.

Nach Erreichen des 60. Lebensjahres beschloss Nektarios um seine Pensionierung zu bitten. Die Verwaltung des Priesterseminars gewährte diese 1908. Er zog sich daraufhin auf die Insel Aigina zurück und gründete dort ein altes Kloster neu. Er verbrachte dort den Rest seines Lebens – lehrend, Ikonen malend, als Beichtvater und Seelsorger. Zahlreiche Menschen kamen zu ihm. Er heilte Krankheiten, trieb Dämonen aus und wirkte schon zu Lebzeiten Wunder. Er verfasste dort auch eine Reihe theologischer und pastoraler Bücher, so die „Historische Studie über die Ursache des Schismas von 1054, über die Gründe der Fortdauer und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Vereinigung der östlichen und der westlichen Kirche“. Dieses Thema beschäftigte ihn so sehr, dass er einen intensiven Briefkontakt zum Abt Arsenios, Abt eines unierten Klosters, unterhielt.

Sterben und Kanonisation

Nektarios verstarb schließlich am 8. November 1920. Seine Gebeine wurden im Klosterhof beigesetzt, jedoch übertrug man seine Gebeine bereits 1953 in die Kirche, da die Zahl der Gläubigen, die zu seinem Grab pilgerten, schon so groß geworden war.

Nektarios wurde 1961 von der Synode des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel kanonisiert. 1998 bat schließlich der Patriarch von Alexandria den Heiligen um Vergebung für die Taten seiner Vorgänger.

Nektarios wird besonders um Heilung von Krebskrankheiten angerufen.


Weblinks

Agni Parthene - der bekannteste Hymnus des heiligen Nektarios