Luigi Biraghi

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Luigi Biraghi (*2. November 1801 in Vignette, Mailand; † 11. August 1879 in Mailand) war Priester, Ordensgründer und ist ein Seliger. Die wahrhafte »Perle des Mailänder Klerus«, verschrieb sich gemäß seinem Motto »Mein Herz schlägt für die Priester!« sein ganzes Leben lang der Sorge um einen heiligen Priesternachwuchs. Sein liturgischer Gedenktag ist der 28. Mai.

Biografie

Luigi Biraghi wuchs auf dem Landgut »Castellana« in Cernusco sul Naviglio auf und bekam von seinen Eltern die gelebte Nächstenliebe vererbt. Am 28. Mai 1825 empfing er im Mailänder Dom die Priesterweihe, wirkte zunächst an den Konvikten in Monza, Seveso und Castello sopra Lecco und sodann am Mailänder Metropolitanseminar. Bis 1850 glänzte er dort als begabter und beliebter Lehrer, Erzieher und Seelenführer. Von 1844 bis 1849 hatte er das Amt des Regens inne. Er war stets auf eine gediegene Ausbildung und intensive spirituelle Formung seiner Seminaristen bedacht.

1855 wurde er zum Gelehrten an der »Ambrosianischen Bibliothek« ernannt, wo er sich sehr um kirchenhistorische Fragen verdient machte: Dank seiner Bemühungen konnten 1864 die in der Basilika »Sant' Ambrogio« ruhenden Reliquien des heiligen Ambrosius von Mailand und der in Mailand seit 386 verehrten frühchristlichen Märtyrer Gervasius und Protasius entdeckt werden.

Neben seiner Sorge um den Priesternachwuchs war er seinen Metropoliten ein unverzichtbarer Ratgeber, kämpfte in den politischen Wirren der damaligen Zeit für die Freiheit der lombardischen Kirche, förderte die Auslandsmissionen und war Mitherausgeber der Zeitung »I.:Amico Cattolico«.

Bereits 1838 gründete er in Cernusco die in der Mädchenerziehung tätigen »Schwestern der heiligen Marzellina« (IM). Von dieser Gemeinschaft wurde bereits die als »lebende Ordensregel« bezeichnete seI. Maria Anna Sala († 1891), zur Ehre der Altäre erhoben.

Nach einem an geistlichen Früchten reichen Leben verstarb der Ehrenkanoniker von »Sant' Ambrogio« am 11. August 1879 in der Bischofsstadt, umgeben von seinen »Marzellinen«. Heute sind es 700 Ordensfrauen, die in Italien, Brasilien, der Schweiz, England, Albanien, Kanada, Mexiko und in Afrika wirken.

In Anwesenheit zahlreicher Menschen wurden auf dem Mailänder Domplatz die Namensvettern Luigi Monza und Luigi Biraghi im Rahmen einer im ambrosianischen Ritus gefeierten Messe im Pontifikat Papst Benedikt XVI. am 30. April 2006 seliggesprochen.

Quelle

Osservatore Romano 18. Juni 2010, verfasst von Stefan Wirth.