Irrtum des Papstes: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Nikolaus I.]]: Taufe nur auf den Namen Christi sei gültig. (wird auch von [[Catechismus Romanus]] in Erwägung gezogen)
*[[Johannes XXII.]] vertrat frühmoderne Auffassungen zur ''visio beatifica'', widerrief aber auf dem Sterbebett (1334)
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*[[Honorius I.]]: Kompromissbereitschaft in einem Brief angesichts des [[Monotheletismus]]. Dieser Kompromiss wurde von der Kirche später verurteilt
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*[[Johannes XXII.]]: vertrat frühmoderne Auffassungen zur ''visio beatifica'', widerrief aber auf dem Sterbebett (1334)
  
 
Die beiden kritischen Vorgänge aus der Frühzeit der Kirche sind eher als strategische Fehlleistungen der ''Kirchenpolitik'' einzuordnen. Als solche muss auch die Entscheidung im Fall [[Galileo Galilei]] (überdies ''nicht'' eine Entscheidung des Papstes [[Urban VIII.]] selbst) angesehen werden, die überaus komplex ist, aber nicht einfach "schlicht falsch".  
 
Die beiden kritischen Vorgänge aus der Frühzeit der Kirche sind eher als strategische Fehlleistungen der ''Kirchenpolitik'' einzuordnen. Als solche muss auch die Entscheidung im Fall [[Galileo Galilei]] (überdies ''nicht'' eine Entscheidung des Papstes [[Urban VIII.]] selbst) angesehen werden, die überaus komplex ist, aber nicht einfach "schlicht falsch".  
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Wesentlich dürftiger sieht eine Betrachtung der Leistungen der [[Indexkongregation]] aus; doch sind deren Entscheidungen aus der Zeit zwischen 1571 und 1917 nur noch von ''moralischem'' Interesse und wurden auch von Katholiken seit dem 18. Jh. immer weniger respektiert.
 
Wesentlich dürftiger sieht eine Betrachtung der Leistungen der [[Indexkongregation]] aus; doch sind deren Entscheidungen aus der Zeit zwischen 1571 und 1917 nur noch von ''moralischem'' Interesse und wurden auch von Katholiken seit dem 18. Jh. immer weniger respektiert.
  
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* die Leugnung Christi beim Hohen Rat. - Zu diesem Zeitpunkt war Petrus noch gar nicht als Papst eingesetzt.
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* der Konflikt mit Paulus wegen der Einhaltung jüdischer Regeln. - Es handelt sich hier nicht um einen Lehrirrtum des Petrus, sondern um ein reines Fehlverhalten.
  
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* [https://www.horeb.org/mediathek/podcasts/credo/?tx_sicpodcastlist_pi1%5Buid%5D=35218&tx_sicpodcastlist_pi1%5Baction%5D=show&tx_sicpodcastlist_pi1%5Bcontroller%5D=Podcast&cHash=9a31530a67d486d81cf80861e3e73b17 Wenn Päpste "irren", u. a.: der Ritenstreit] [[Peter Claus Hartmann]] und [[Anton Ziegenaus]] bei [[Radio Horeb]] am 25. Februar 2020
  
 
[[Kategorie:Irrlehren]]
 
[[Kategorie:Irrlehren]]
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[[Kategorie:Päpstliches]]

Aktuelle Version vom 10. April 2020, 15:17 Uhr

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Ein Irrtum des Papstes in einer wichtigen Entscheidung ist in der Kirchengeschichte noch nicht vorgekommen, weit über den Anspruch auf Unfehlbarkeit in endgültigen Lehrdefinitionen hinaus.

Grenzfälle

Von insgesamt vier Päpsten sind Schwankungen in wichtigen Fragen bekannt:

  • Liberius: im Konflikt um den Arianismus stimmte er einem Kompromiss zu, um aus der Gefangenschaft zu entkommen.
  • Nikolaus I.: Taufe nur auf den Namen Christi sei gültig. (wird auch von Catechismus Romanus in Erwägung gezogen)
  • Honorius I.: Kompromissbereitschaft in einem Brief angesichts des Monotheletismus. Dieser Kompromiss wurde von der Kirche später verurteilt
  • Johannes XXII.: vertrat frühmoderne Auffassungen zur visio beatifica, widerrief aber auf dem Sterbebett (1334)

Die beiden kritischen Vorgänge aus der Frühzeit der Kirche sind eher als strategische Fehlleistungen der Kirchenpolitik einzuordnen. Als solche muss auch die Entscheidung im Fall Galileo Galilei (überdies nicht eine Entscheidung des Papstes Urban VIII. selbst) angesehen werden, die überaus komplex ist, aber nicht einfach "schlicht falsch". Auch das Hl. Offizium (die "Inquisition") hat seither keine Kompetenzüberschreitungen mehr wider die Wissenschaft begangen, auch nicht die Päpstliche Bibelkommission, obzwar deren frühe Entscheidungen nicht allesamt entscheidendes Gewicht behalten haben.

Wesentlich dürftiger sieht eine Betrachtung der Leistungen der Indexkongregation aus; doch sind deren Entscheidungen aus der Zeit zwischen 1571 und 1917 nur noch von moralischem Interesse und wurden auch von Katholiken seit dem 18. Jh. immer weniger respektiert.

Petrus

Petrus, dem ersten Papst, werden immer wieder Irrtümer vorgeworfen, die aber letztlich die päpstliche Unfehlbarkeit nicht berühren. Beispiele:

  • die Leugnung Christi beim Hohen Rat. - Zu diesem Zeitpunkt war Petrus noch gar nicht als Papst eingesetzt.
  • der Konflikt mit Paulus wegen der Einhaltung jüdischer Regeln. - Es handelt sich hier nicht um einen Lehrirrtum des Petrus, sondern um ein reines Fehlverhalten.

Keine Fehlentscheidungen

Auch aus heutiger Sicht waren, jedenfalls in den tragenden Gründen, nicht fehlerhaft:

Zur Frauenordination siehe auch unter Ex cathedra.

Weblinks