Engel

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Der Engel befreit den Apostel Petrus

Engel (hebräisch מַלְאׇכִים mal’ākhîm „Boten“, altgriechisch ἄγγελος ángelos, lat. angelus; Bote) sind Geschöpfe, welche Vernunft und freien Willen, aber keinen Leib haben. Judentum, Christentum und Islam kennen Engel als Geistwesen in (geflügelter) Menschengestalt. Gott hat die Engel erschaffen, dass sie ihn anbeten, ihn lieben, ihm dienen, und die Menschen beschützen. Häufig treten Engel als Überbringer göttlicher Botschaften auf.

Existenz der Engel

Gott erschuf am Anfang der Zeit Geistwesen in (geflügelter) Menschengestalt aus dem Nichts. Diese Lehre wurde durch das Vierte Laterankonzil und das Erste Vatikanische Konzil bekräftigt.

Der heilige Erzengel Michael und die neun Chöre der heiligen Engel

Gemäß der Heiligen Schrift ist die Anzahl der Engel sehr groß (Hebr 12, 22; Dtn 7, 10; Offb 5, 11; Mt 26 35). Es werden neun Chöre der Engel genannt:

Der Glaube an Engel ist im Judentum, im Christentum und im Islam verankert. Die Existenz der Engel wurde zu Jesu Zeiten von den Sadduzäern geleugnet (Apg 23,8).

Die frühchristlichen Apologeten erwähnen in ihren Schriften die Engel (z.B. Justin, Apol. I 6; Athenagoras, Suppl. 10). Im 6. Jahrhundert verfasste Pseudo-Dionysius Areopagita eine Monographie über die Engel mit dem Titel: De coelesti hierarchia (Über die himmlische Hierarchie). Die Engelhierarchie ist ihm zufolge dreigliedrig:

Erste (oberste) Hierarchie: Seraphim, Cherubim, Throne
Zweite Hierarchie: Herrschaften, Mächte, Gewalten
Dritte Hierarchie: Fürsten, Erzengel, Engel.

Die Heiligen Augustinus und Gregor der Große befassten sich eingehend mit der Engellehre. Die Liturgie gibt ebenfalls Zeugnis vom Glauben an die Engel. <ref>Johannes Bonaventura: Breviloquium#8. Kapitel: Befestigung der guten Engel.</ref>

Wesen der Engel

Nach Thomas von Aquin sind Engel immaterielle Wesen, sie bestehen aus reiner Form und besitzen keine Materie. Das Vierte Laterankonzil und das Erste Vatikanische Konzil unterscheiden ausdrücklich eine geistige Schöpfung und eine körperliche Schöpfung und setzen die geistige Schöpfung mit den Engeln gleich.

Die Tradition stellte Engel selten eindeutig als männlich oder weiblich dar. Das Männliche und das Weibliche lebt in den Engeln, und zwar in einer heiligen Ordnung. Auch wenn die biblischen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael männliche Namen tragen, ist etwa bei Gabriel, der Maria die Empfängnis Jesu ankündigte, nicht ganz klar, ob er männlich oder weiblich ist.

Der Katechismus der Katholischen Kirche

Apsis mit Tabernakel in Tor Lupara, Rom

Die Existenz der Engel – eine Glaubenswahrheit
Dass es geistige, körperlose Wesen gibt, die von der Heiligen Schrift für gewöhnlich „Engel“ genannt werden, ist eine Glaubenswahrheit. Das bezeugt die Schrift ebenso klar wie die Einmütigkeit der Überlieferung.

Wer sind sie?
Der hl. Augustinus sagt: „,Engel‘ bezeichnet das Amt, nicht die Natur. Fragst du nach seiner Natur, so ist er ein Geist; fragst du nach dem Amt, so ist er ein Engel: seinem Wesen nach ist er ein Geist, seinem Handeln nach ein Engel“ (Psal. 103,1,15). Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten Gottes. Weil sie „beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist“ (Mt 18,10), sind sie „Vollstrecker seiner Befehle, seinen Worten gehorsam“ (Ps 103, 20).

Als rein geistige Geschöpfe haben sie Verstand und Willen; sie sind personale [Vgl. Pius XII.: DS 3891] und unsterbliche [Vgl. Lk|20|36] Wesen, die alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit übertreffen.

Christus „mit all seinen Engeln“
Christus ist das Zentrum der Engelwelt. Es sind seine Engel: „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm .. (Mt 25, 31). Sie sind sein, weil sie durch ihn und auf ihn hin erschaffen sind: „Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen“ (Kol 1, 16). Sie sind erst recht deshalb sein, weil er sie zu Boten seines Heilsplanes gemacht hat: „Sind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?“ (Hebr 1,14).

Sie sind da, seit der Welterschaffung [Vgl. Ijob 38, 7], wo die Engel „Gottessöhne“ genannt werden] und im Laufe der ganzen Heilsgeschichte; sie künden von ferne oder von nahe das Heil in und dienen dem göttlichen Plan, es zu verwirklichen. Sie schließen das irdische Paradies ab [Vgl. Gen 3, 24], beschützen Lot [Vgl. Gen 19], retten Hagar und ihr Kind [Vgl. Gen 21, 17], gebieten der Hand Abrahams Einhalt [Vgl. Gen|22|11], teilen dem Volk das Gesetz mit [Vgl. Apg|7|53], führen das Gottesvolk [Vgl. Ex|23|20–23], kündigen Geburten [Vgl. Ri|13] und Berufungen an [Vgl. Ri|6|11–24; Jes 6, 6], stehen den Propheten bei [Vgl. 1 Kön 19, 5], um nur einige Beispiele zu nennen. Schließlich erscheint der Engel Gabriel, um die Geburt des Vorläufers und die Geburt Jesu selbst anzukündigen [Vgl. Lk 1,11.26].

Von der Menschwerdung bis zur Himmelfahrt ist das Leben des fleischgewordenen Wortes von der Anbetung und dem Dienst der Engel umgeben. Als Gott „den Erstgeborenen in die Welt einführt, sagt er: ,Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen“‘ (Hebr 1, 6). Ihr Lobgesang bei der Geburt Christi – „Ehre sei Gott ...“ (Lk 2, 14) – klingt im Lobpreis der Kirche weiter. Sie beschützen Jesus im Kindesalter [Vgl. Mt 1, 20; Mt 2, 13.19], dienen ihm in der Wüste [Vgl. Mk 12; Mt 4, 11], stärken ihn in der Todesangst [Vgl. Lk 22, 43], und sie hätten ihn auch – wie einst Israel [Vgl. 2 Makk 10, 29–30; 2 Makk 11, 8] – aus der Hand der Feinde retten können [Vgl. Mt 26, 53]. Die Engel sind es auch, die „evangelisieren“ (Lk 2,10), indem sie die frohe Botschaft der Menschwerdung [Vgl. Lk 2, 8–14] und der Auferstehung [Vgl. Mk 16, 5–7] Christi verkünden. Bei der Wiederkunft Christi, die sie ankündigen [Vgl. Apg 1, 10–11], werden sie ihn begleiten und ihm bei seinem Gericht dienen [Vgl. Mt 13, 41; Mt|25|31; Lk 12, 8–9]

Die Engel im Leben der Kirche
Bis zur Wiederkunft Christi kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zugute [Vgl. Apg 5, 18–20; Apg 8, 26–29; Apg 10, 3–8; Apg 12, 6–11; Apg 27, 23–25].

In ihrer Liturgie vereint sich die Kirche mit den Engeln, um den dreimal heiligen Gott anzubeten [Vgl. MR, „Sanctus“]; sie bittet um deren Beistand [So im „Supplices te rogamus ...“ des römischen Hochgebetes, im „In paradisum deducant te angeli ...“ der Bestattungsliturgie und auch im „Cherubinischen Hymnus“ der Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus] und feiert insbesondere das Gedächtnis gewisser Engel (der heiligen Michael, Gabriel und Raphael und der heiligen Schutzengel). (Wörtlich aus: KKK 328-335).

Die Prüfung der Engel
Die Engel und die Menschen, intelligente und freie Geschöpfe, müssen ihrer letzten Bestimmung aus freier Wahl entgegengehen und ihr aus Liebe den Vorzug geben. Sie können darum auch vom Weg abirren und sie haben auch tatsächlich gesündigt. So ist das moralische Übel in die Welt gekommen, das unvergleichlich schlimmer ist als das physische Übel. Gott ist auf keine Weise, weder direkt noch indirekt, die Ursache des moralischen Übels [Vgl. Augustinus, lib. 1,1,1; Thomas v. A., s. th. 1–2,79, 1]. Er lässt es jedoch zu, da er die Freiheit seines Geschöpfes achtet, und er weiß auf geheimnisvolle Weise Gutes daraus zu ziehen:

„Der allmächtige Gott ... könnte in seiner unendlichen Güte unmöglich irgend etwas Böses in seinen Werken dulden, wenn er nicht dermaßen allmächtig und gut wäre, dass er auch aus dem Bösen Gutes zu ziehen vermöchte“ (Augustinus, enchir. 11,3) (Wörtlich aus: KKK 311).

Die Schrift spricht von einer Sünde der gefallenen Engel (2 Petr 2,4). Ihr "Sündenfall" besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die Gott und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen. Wir vernehmen einen Widerhall dieser Rebellion in dem, was der Versucher zu , unseren Stammeltern sagte: "Ihr werdet sein wie Gott " (Apg Gen 3, 5). Der Teufel ist "Sünder von Anfang an" (Apg 1 Joh 3, 8), "der Vater der Lüge" (Joh 8, 44).

Wegen des unwiderruflichen Charakters ihrer Entscheidung und nicht wegen eines Versagens des unendlichen göttlichen Erbarmens kann die Sünde der Engel nicht vergeben werden. „Es gibt für sie nach dem Abfall keine Reue, so wenig wie für die Menschen nach dem Tode“ (Johannes von Damaskus, f.o. 2,4). (KKK 392-393).

Gott hat die stolzen Engel bestraft, indem er sie verworfen und in die Hölle verstoßen hat (2 Petr 2, 4). Die verworfenen Engel werden böse Geister, Dämonen oder Teufel genannt. Es waren ein Drittel aller geschaffenen Geister (vgl. Offb, 12, 4). Die durch den Fall der abtrünnigen Engel leer gewordenen Plätze im Himmel werden von Menschen besetzt,<ref> Johannes Bonaventura: Lignum vitae#Jesus der Heerführer (S. 50): ... So ist er (Christus) aufgefahren in die Höhe, hat gefangen geführt die Gefangenschaft (Eph 4, 8), hat das Tor des Himmels geöffnet, den Weg für die ihm Nachfolgenden gebahnt, die Verbannten in sein Reich eingeführt und sie zu Mitbürgern der Engel und Hausgenossen Gottes gemacht. Auf diese Weise hat er die durch den Sündenfall entstandenen Lücken in den Reihen der Engel wieder ausgefüllt, die Ehre des ewigen Vaters reichlichst ersetzt und selbst sich als Herrn der Heerscharen erprobt. ; Ludwig Maria Grignion: Die Liebe zur ewigen Weisheit#1. Im Rat der Gottheit; Heinrich Seuse: Büchlein der Ewigen Weisheit (S. 72): Da stehen die ewigen, von unbegreiflichem Licht umflossenen Throne, von denen die bösen Geister gestürzt wurden, sie gehören jetzt den Auserwählten.</ref> denn Gott "stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen" (Lk 1, 52). Deshalb ist der Neid des Teufels auf den Menschen so groß (vgl. Weish 2, 24).

Gott hat die gut gebliebenen Engel mit der ewigen Seligkeit im Himmel belohnt. Die Engel haben durch ihre Prüfung den Himmel verdient, wie wir im Rituale Romanum des Papstes Pius V. lesen: Der heilige Erzengel Michael habe verdient, Führer der himmlischen Heerscharen zu werden.

Die guten Engel sind den Menschen wohlgesinnt:

  • sie lieben die Menschen
  • sie beschützen die Menschen an Leib und Seele
  • sie mahnen die Menschen zum Guten und bitten für sie.

Die Engel, welche Gott besonders zum Schutz der Menschen bestimmt hat, werden Schutzengel genannt.

Wie wirken die Engel und die Dämonen?

Der heilige Ignatius von Loyola schreibt zur Unterscheidung der Geister in seinem Exerzitienbuch: Bei denen, die vom Guten zum Besseren voranschreiten, berührt der gute Engel die Seele sanft, gelind und mild, wie ein Wassertropfen, der in einen Schwamm eindringt; der böse Engel hingegen berührt sie scharf, laut und geräuschvoll, wie wenn ein Wassertropfen auf hartes Gestein fällt; diejenigen aber, die vom Bösen zum Schlechteren voranschreiten, werden von den vorhin genannten Geistern auf die entgegengesetzte Weise berührt. Der Grund hiervon liegt darin, dass die Verfassung der Seele den erwähnten Engeln entweder entgegengesetzt oder gleichartig ist. Ist sie nämlich entgegengesetzt, so dringen die Geister mit Geräusch und Lärm ein, so dass man sie leicht gewahren kann; ist sie aber ähnlich, so tritt der Geist in aller Stille ein, so wie in sein eigenes Haus bei offener Türe.

Die dreigliedrige Kirche - die Gemeinschaft der Heiligen

deutsch lateinisch göttliche Tugend Wer Wo
Die triumphierende Kirche ecclesia triumphans liebende Engel und Heilige in der Anschauung Gottes oder der Heimat des Himmels
Die leidende Kirche ecclesia patiens hoffende Arme Seelen im Läuterungsort oder
dem Fegfeuer
Die kämpfende oder streitende Kirche ecclesia militans glaubende Pilger in der Fremde (2 Kor 5, 6+9),
der Erde oder der Welt

Engelgruppen in der Heiligen Schrift

Engel.jpg

Vier Lebewesen (Ez 1, 5-28 / Offb 4, 7). Sie werden den Vier Evangelien zugeordnet.

Die sieben Geister vor Gottes Thron (Offb 1, 4 / Offb 4, 5 / Offb 5, 6).

Sieben Gemeindeengel (Offb 1, 20 / Offb 2+3).

Vier Engel an den Ecken der Erde, die die Vier Winde festhalten (Offb 7, 1 / Mk 13, 27).

Sieben Posaunenengel (Offb 8-11).

Vier Engel, die am Euphrat gefesselt sind (Offb 9,14).

Drei Engel, die das Gericht ankündigen (Offb 14, 6-13).

Drei Ernteengel (Offb 14, 14-16).

Sieben Zornschalenengel (Offb 15+16).

Zwölf Engel auf den Toren des Himmlischen Jerusalem (Offb 21, 9 - Offb 22, 5; vgl. Datei:Himmlisches Jerusalem.jpg).

Engel in der Tradition

Bildliche Darstellungen von Engeln

Engeldarstellungen haben eine lange Tradition und waren vor allem in der christlichen Ikonographie zu finden. Auch in alten Illustrationen aus islamisch geprägten Kulturen wurden Engel abgebildet.

Ein früher Bericht über die bildliche Darstellung von Engeln findet sich im Alten Testament (2 Chr 3, 10–13; Datum der Niederschrift ca. 5. Jahrhundert vor Chr.). Zwei Engelsskulpturen (Cherubim) schmückten den Tempel Salomos. Größe und Bau werden genau beschrieben, die Engel sind mit Flügeln dargestellt.

Die Darstellung von himmlischen Wesen mit angedeuteten oder tatsächlichen Schwingen findet sich schon in Bildern alt-ägyptischer, in der Regel weiblicher, Gottheiten. Die Flügel sind meist nicht separat am Rücken, sondern in Form von Federreihen an den Armen angesetzt.<ref>Isis. In: Benjamin Hederich: Gründliches mythologisches Lexikon. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, ISBN 3-534-03489-9, Sp. 1373–1387 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1770).</ref>

Frühchristliche Kunst stellt Engel als Jünglinge und noch ohne Flügel dar. In den Bildern aus dem 3. Jahrhundert in den Priscilla-Katakomben Roms ist der „Bote Gottes“ nur aus dem Kontext der Figuren zu erkennen. Damit wird jede Ähnlichkeit mit den geflügelten Genien der Antike vermieden.<ref>Peter W. Hartmann: Engel. In: Ders.: Das Kunstlexikon. Selbstverlag, Sensheim 1997, ISBN 3-9500612-0-7.</ref> Auch wenn durch christliche Schriftsteller dieser Epoche wie Tertullian Engel schon als geflügelte Wesen erwähnt werden,<ref>Tertullian (Autor): Apologeticum = Verteidigung des Christentums. 4. Auflage. Kösel-Verlag, München 1992, Kap. 22.</ref> so beginnt die Kunst erst über hundert Jahre später, sie mit Flügeln darzustellen. Meist sind die Engel mit einer weißen Tunika bekleidet.

Auch in der Gotik werden Engel in der abendländischen Kunst als Jünglinge dargestellt. Sie werden unter dem Einfluss byzantinischer Darstellung prachtvoller gekleidet<ref>Heinrich und Margarethe Schmidt: Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst. Ein Führer zum Verständnis der Tier-, Engel- und Mariensymbolik. München 2007.</ref> oder tragen den Habit eines Mönchs. Es werden ihnen mächtigere Schwingen gegeben, ein Heiligenschein zeigt ihre Lichtgestalt an. In den Darstellungen zur Apokalypse sind Engel als Helfer beim Weltgericht vor allem in der Spätgotik zu finden, auch Darstellungen der Erzengel als kämpferische Schutzpatrone in zeitgenössischer Rüstung.<ref>z. B. Henriette Mendelsohn: Die Engel in der bildenden Kunst. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte der Gotik und der Renaissance. Behr Verlag, Berlin 1907.</ref>

In der islamischen Kunst tauchen Engel nicht vor dem 12. Jahrhundert auf.

In den vielfältigen Szenen der Renaissance mit der Verkündigung an Maria, die Mutter Jesu oder Weihnachtsszenen werden vor allem der Erzengel Gabriel oder Gruppen lobpreisender Engel dargestellt. Die im Stil der Epoche gemalten Engel sind z. B. durch die Bilder von Giotto und Raffaelo bekannt.

Auch im Barock werden Engel weiter in ihrer Majestät prachtvoll dargestellt, es werden aber auch die auf hellenistische und byzantinische Vorbilder zurückgehende Kinderengel (Putten) sehr populär. Zumindest seit Caravaggio vermischen sich Engeldarstellungen mit der Art, wie schon in der Antike der Liebesgott Eros/Amor abgebildet wurde.

Durch den Einfluss des Zeitalters der Aufklärung trat die Darstellung von Engeln in der Kunst zurück. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden sich anstelle der traditionellen jünglingshaften Darstellung häufig weibliche Engelsdarstellungen in der bildenden Kunst. Beispiele für Engelsdarstellungen in der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts finden sich bei Paul Klee oder bei Ernst Fuchs.

Präfation von den Engeln

Im Rahmen der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde eine eigene Präfation für die heilige Messe den den Festen der Engel eingeführt:

"In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Allmächtiger Vater, zu danken und in der Herrlichkeit der Engel deine Macht und Größe zu preisen. Denn dir gereicht es zur Verherrlichung und zum Lob, wenn wir sie ehren, die du erschaffen hast. An ihrem Glanz und ihrer Würde erkennen wir, wie groß und über alle Geschöpfe erhaben du selbst bist. Dich, den ewigen Gott, rühmen sie ohne Ende durch unsern Herrn Jesus Christus. Mit ihrem Lobgesang lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: Heilig, heilig, heilig ..."

Lehramtliches

Pius XII.

Johannes Paul II.

Literatur

Schutzengel, Werk der heiligen Engel

Verehrungsformen

Bezogen auf Kult (cultus) Ausüben des Kultes Hingabeakt
Gott: Gott Vater, Jesus Christus, Heiliger Geist Anbetung - adoratio, latria anbeten (adorare) +
opfern (sacrificare)
Opfer, Weihe
Maria von Nazareth Hochverehrung (hyperdulia) hochachten (magnificere) Weihe (im Sinn von Bündnis)
Heilige und Engel Verehrung (dulia) anstaunen, bewundern (mirari) Weihe (im Sinn von Bündnis)


Weblinks

Anmerkungen

<references />